Notizen zu zwei Weihnachtsgemälden der Burgkapelle Clam Frühbarocke Kopien nach Abraham Bloemaert und Joseph Heintz Von Hannes Etzlstorfer lA^eihnachten, das sicherlich volkstümlichste unter den christlichen Festen, wird in unseren Vorstellungen durch viele Bilder geprägt. Kein Wunder, daß sich gerade in diesen immer wieder auch das GlaubensVerständnis einer Epoche wider spiegelt - vor allem in Umbruchszeiten. In eine solche fällt auch die erste Barockisierung der Burg Clam und deren gotischer Burgkapelle. Diese wird unter Johann Gottfried Freiherr von Clam im Jahre 1636 - als die Perger das Prädikat „Edle Herren von Clam" verliehen bekommen - in Angriff genommen. Anläßlich der Neugestaltung der Kapelle gibt man auch jenen großformatigen Wechselbildzyklus in Auftrag, der noch heute die gohschen Seiten wände der Kapelle ziert und vier Hauptmotive der Heilsgeschichte zur Darstellung bringt: Mariä Verkündigung, Geburt Christi, Auferstehung Christi und Herabkunft des Heiligen Geistes.^ Am Antependium des Kreuzaltares findet sich eine weitere Darstellung der Geburt Christi. Im sogenannten Kapellenbuch des Johann Gottfried Freiherrn von Clam heißt es zu den Wechselbildern: 1636 den Altar neu fassen lassen von meinem Maler Christoph Fuchs aus Regenshurg und 1637 vier große Altarhlätter für die Kapelle von Christoph Fuchs malen lassend Damit ist die traditionelle Zuschreibung dieser vom holländischen Spätmanierismus geprägten Arbeiten an den Bolognesen Alessandro Tiarini (1577-1668)^ haltlos geworden. Nach der Restaurierung des Gemäldes „Geburt Chrish" (ikonographisch zutreffender: „Anbetung der Hirten") im Jahre 1984 kamen auch wieder die Datie rung sowie die Signatur (16 C F 37) zum Vorschein.^ Weder biographische Eckdaten noch künstlerischer Werdegang des Regensburgers Fuchs konnten eruiert werden. Ab 1635 kommt er jedenfalls in den Kirchenbüchern der Regensburger Dompfarrei relativ oft vor. Im Bürgerbuch der Stadt von 1620 wird Fuchs als Maler und Regens- ^ Benno Ulm, Das Mühlviertel. St. Peter/Salzburg, 2. Auflage 1976, S. 65. ^ Schriftliche Mitteilung des Burgherrn, Dipl.-Ing. Georg Clam-Martinic. ^ Vgl. Ulm, S. 65: Er schreißt diese Gemälde ebenfalls der italienischen Kunstlandschaft zu. Restauriert von Frau Christiane Steinhardt, Wien VI, der ich auch für die großzügige Überlassung von Fotomaterial zu danken habe.
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