geleitet. Das Gesamtprojekt SAO ist in drei Phasen gegliedert. In der Phase 1, der Aufnahmephase, wird das Datenmate rial erhoben. Phase 2 stellt die Aufberei tung des Materials dar, wie sie primär in Form der Eingabe der Daten in Compu terdateien ablaufen wird. In Phase 3 wird das Material bearbeitet und publiziert. Natürlich überlappen die einzelnen Phasen einander. Das Unternehmen sollte zum Ende des Jahrhunderts abge schlossen sein. Die Erhebung der Sprachdaten geht in schriftlichen Einzel aufnahmen vonstatten. Dies geschieht in der mittlerweile bewährten direkten Auf nahmemethode, d. h. in persönlichen Be fragungen oder „Interviews", die ein Explorator bei Gewährspersonen durchführt. Die Antworten werden vom Explorator handschriftlich mit Bleishft in das Fragebuch eingetragen. Für die Aufnahme im Hauptaufnahmegebiet Oberösterreich und in den angrenzenden, noch nicht von anderen Stellen erhobenen Regionen des Gesamtaufnahmegebietes (vgl. unten) wird als Queshonnaire das eigens im Hinblick auf die Dialektaufnahme des Landes Ober Österreich im Jahre 1987 gänzlich neu überarbeitete Fragehuch für die hairischen Mundarien in Österreich und SüdtiroP verwendet. In den Städten erfol gen die Aufnahmen mit einer etwas ver änderten, vornehmlich gekürzten und thematisch neu geordneten, besonderen Fassung des Fragebuchs.^ Das Grund fragebuch umfaßt 1978 zu einem großen Teil mehrfach gegliederte Fragen, für deren Abfrage durchschnittlich drei bis vier volle Arbeitstage benöHgt werden. Die Niederschrift der Antworten er folgt in einer dafür bestens geeigneten, seit Jahrzehnten bewährten Lautschrift oder Transkription. Das Fragebuch bein haltet folgende Fragenkomplexe: 1. Einleitungsfragen (S. 15-17) 2. Tiere (S. 18-39) 3. Heu und Heuarbeit (S. 40-48) 4. Wagen, Karren, Schlitten, Joch (S. 49-55) 5. Feldprodukte, Nahrungsmittel (S. 56-89) 6. Umwelt (S. 90-122) 7. Der Mensch und sein Lebensbereich (S. 123-191) 8. Ergänzende Fragen zu Morphologie und Syntax (S. 192-206) Es ist somit primär ein Sachfragehuch und als solches hervorragend für zeitauf wendige und große Anforderungen an Exploratoren und Gewährspersonen stellende Aufnahmen geeignet. Als Ex ploratoren fungieren speziell ausgebil dete Sprachwissenschaftler, die zum allergrößten Teil schon ausgiebige Er fahrungen mit dem Fragebuch und mit der entsprechenden Transkriphonsweise besitzen. Grundsätzlich werden an die Exploratoren nicht nur hohe wissen schaftliche Anforderungen gestellt, son dern auch ebenso hohe menschliche, d.h., der Explorator muß dazu in der Lage sein, auf verschiedene Menschen in verschiedenen Situationen während der Aufnahme einzugehen und das zwi schenmenschliche Klima zwischen Ex plorator und Gewährspersonen positiv zu beeinflussen. ^ ¥rani Patocka und Hermann Scheuringer: Fragebuch für die hairischen Mundarten in Österreich und SüdtiroL 4., völlig neu bearbeitete Fassung. Wien 1988. " Franz Patocka und Hermann Scheuringer: Fragebuch für die hairischen Mundarten in Österreich und Südtirol. Fassung für Stadtdialektaufnahmen und für die Aufnahme von Substandardvarietäten über den Basisdialekten. Wien 1988.
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