Das eigentliche Ziel der Schule lag daher weniger im hohen Wissenserwerb, sondern in der Erziehung im Sinne der nationalsozialishschen Charakterbildung. Für die Ausbildung der Parteielite hatte die NSDAP besondere nahonalpolitische Erziehungsanstalten (KF.: NPEA, NAPOLA) als neue Schulform geschaffen. Ab 1936 gerieten diese Parteischulen unter die Befehlsgewalt des SS-Reichsführers Himmler. Im Jänner 1937 gründeten der Reichsorganisationsleiter Robert Ley und Reichsjugendführer Baidur von Schirach die Adolf-Hitler-Schulen. Auch sie unter standen nicht der staatlichen Aufsicht, denn die NSDAP und die H] pochten auf ihre Machtinteressen. „1. Die Adolf-Hitler-Schulen sind Einrichtungen der HJ und werden von die ser verantwortlich geführt. Lehrstoff, Lehrplan und Lehrkörper werden von den unterzeichneten Reichsleitern reichseinheitlich bestimmt. 3. Aufnahme in die Adolf-Hitler-Schulen finden solche Jungen, die sich im Deutschen Jungvolk hervorragend bewährt haben und von den zuständigen Hoheitsträgern in Vorschlag gebracht worden sind. 5. Die Schulaufsicht gehört zu den Hoheitsrechten des Gauleiters der NSDAP. Er übt sie entweder selbst aus oder übergibt sie dem Gauschulungsamt der NSDAP. 6. Nach erfolgter Reifeprüfung steht dem Schüler einer Adolf-Hitler-Schule jede Laufbahn in Staat und Partei offen."^ Im Frühjahr 1937 wurden die vielen verschiedenen höheren Schulen (Mittel schulen) auf zwei Formen reduziert, die Oberschule für Mädchen und die Oberschule für Jungen sollten zur „Vereinheitlichung des deutschen Schulwesens" beitragen - eine Vereinfachung mit dem Ziel der Nivellierung! So konnte die NS-Ideologie noch wirksamer eingehämmert werden!^ Sechs Jahre (!) vor dem Zweiten Weltkrieg machte sich Jura Soyfer bereits Gedanken über die Kinder, die im Zuge der NS-Maschinerie in Richtung Krieg mar schieren müssen: Marschlied für deutsche Kinder „Hänschen klein Geht allein Vor den strammen Dreierreihn. Seht, wie fein Stehn dem Schelm Säbel doch und Helm! ^ Aus: Wirtschaft und Recht 1937, S. 33. ' K. I. Flessau, S. 65 ff.
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