OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

Besonders hervorgehoben sei das unter „Ab kürzungen und Erläuterungen" zu Beginn des Werkes zusammengestellte Glossar, das es auch dem Laien nach genauem Studium ermöglicht, die im Althäuserverzeichnis verwendeten Begriffe wie z. B. „Gorz" (ein Hohlmaß), „Grundherrschaft", „Tagwerk", „Theresianisches Gültbuch", „Urbar" usw. zu verstehen und damit zu arbeiten. Die Beschreibung der einzelnen Althäuser selbst, die ein äußerst zeitaufwendiges und mühe volles Studium und Zusammentragen der jeweili gen Fakten voraussetzte, ist nicht nur für die Moll ner Bevölkerung ein wesentliches zeitgeschichtli ches Dokument ihrer engeren Heimat, sondern eine Fundgrube für jeden Heimatforscher und nicht zuletzt eine geeignete Anleitung für alle jene, die sich mit ähnlichen Fragen ihres Heimatortes befassen. Dazu dient auch das Literaturverzeich nis, das allerdings einige Flüchtigkeiten aufweist (z.B. Heckel statt richtig Heckl als Autor der Oberösterreichischen Baufibel, die noch einen wichtigen Untertitel hat und nicht in Linz, son dern in Salzburg erschienen ist, oder es wird Hoff manns Werk als „Wirtschaftsgeschichte des Lan des Oberösterreich" angeführt). Peinlicher ist die fehlerhafte lateinische Wiedergabe des Sprich wortes „Irren ist menschlich" - bei einer derart großen Materialfülle aber durchaus verständlich. Schließlich sei auch das von der Autorin zu sammengetragene bzw. größtenteils von ihr er stellte umfangreiche Fotomaterial erwähnt. Hier wiederum beeindrucken vor allem - neben der Vielfalt - gelegentliche Gegenüberstellungen ei nes alten und des heutigen Zustandes eines Hau ses bzw. Hofes. Dietmar Assmann Otto Milfait: Verehrang von Quelle und Baum im Mühlviertel. Gallneukirchen: Denkmayr, 1990. 191 Seiten, zahlreiche Zeichnungen und Farbtafeln, S 320,-. ISBN 3-901123-03-2 Im Anschluß an sein Buch „Vergessene Zeu gen der Vorzeit - Seltsame Steine aus dem Unte ren Mühlviertel" hat nun Otto Milfait sein neue stes Opus über heilige Quellen und Bäume im Mühlviertel herausgebracht. In bewährter Art und Weise bringt er seine erwanderten Eindrücke von Baum- und Quellheiligtümern im Mühlviertel zu Papier. Die Quell- und Baumbeschreibungen mit genauen Ortsbezeichnungen sind gespickt mit Sagen, Vermutungen, historischen Daten und An gaben über deren gegenwärtige Bedeutung. Die Kirche Maria Bründl in Bad Leonfelden kommt genauso vor wie die im Volksmund so bezeichne ten Teufelsbrunnen und Teufelsschüsseln und di verse Baumheiligtümer. Das Gros der Abhand lungen nehmen natürlich die „Bründl" ein, die in einer sachlich analysierten Art und Weise darge stellt sind. Die Bäume werden dagegen zu einsei tig aus einer mythologisierten, germanisierten Richtung betrachtet. Auch das Vorwort gibt nicht die ganze Bandbreite wieder: Eine verschmel zende Einleitung mit Begriffen wie vorchristliche Kulturen, Übernahme von heidnischen Elementen durch das Christentum, Volksglaube usw. schiene zielführender, als fast ausschließlich über den Weltenbaum Yggdrasil zu schreiben. Auf den Spuren dieses Buches im Mühlvier tel wandern, so ist wohl die Intention des Autors zu verstehen, und dies hat Otto Milfait mit sei nem Werk wohl in anschaulicher Art und Weise erreicht - mit schön gestaltetem Layout und ge lungenen Zeichnungen. Alexander Jalkotzy Erich Weidinger: Sagen und Märchen vom Atteiv See. Seewalchen: Vereinigung Secession LXXXVJII, 1990. 87 Seiten, 12 Illustrationen, S 250,-. Sabine Hitzenberger: Sagen und Märchen vom Traunsee. Seewalchen: Vereinigung Secession LXXXVIII, 1989. 108 Seiten, 23 Abbildungen, S 235,-. Sagen und Märchen für Erwachsene, die aber auch Jugendlichen nicht verschlossen bleiben soll ten, dieser Satz spiegelt die Intentionen der Her ausgeber beider Bücher mit Sagen und Märchen vom Traun- und Attersee prägnant wider. Das Buch Sagen und Märchen vom Attersee von Erich Weidinger wird durch Federzeichnun gen von Sabby Schmutzer illustriert, wobei die Landschaft um den Attersee von Märchen- und Sagengestalten durchwoben ist. Zu den Abschnit ten Sagen und Märchen kommen noch die Kapi tel „Fromme Geschichten" und „Vom Kaiser Franz Joseph". Die Sagen und Märchen sind nach den einzelnen Dörfern und Orten rund um den Atter see geordnet. Es werden auch verschiedene Vari anten einer Sage zum Vergleich angeführt, und ein reichgehaltener Anmerkungsapparat verweist auf die einschlägige Literatur und gibt klärende und erklärende Information.

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