Leopold Mayböck: Die Herrschaften von Windegg und Schwertberg vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. (= Geschichtsblätter, Band 2.) Schwertberg: Arbeitskreis Windegg im Schweriberger Kul turring. 1. Auflage, 1991. 232 Seiten, zahlreiche Abbil dungen. Immer wieder sind es die Heimatforscher, die mit interessanten Ergebnissen aufwarten können; und besonders erfreulich sind dann jene wissen schaftlichen Abhandlungen, die in Buchform auf den Markt kommen. Leopold Mayböck hat mit viel Akribie, Forschergeist und Können die Herr schaften von Windegg und Schwertberg durch leuchtet. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert reicht der genauestens durchrecherchierte Zeitraum. Neben der Herrschaftsgenealogie werden auch deren Untertanen mit Hauschroniken und Inventaren abgehandelt. Das Urbar der Herrschaft Windegg aus dem Jahre 1449 wird genau be schrieben. Hierbei wären vielleicht gewisse Strei chungen angebracht gewesen, um vielleicht in ei nem etwas gestrafften Aufbau mehr Uberblick zu bekommen. Neben einem Ziffernsturz in einer Überschrift („...von 1490-1550/2", S. 139, müßte wohl „... von 1490-1500/2" heißen) ist wohl das Wort „Zugehörungen" nicht ganz verständlich und im allgemeinen Sprachgebrauch auch nicht bekannt. Äußerst positiv fällt dem Rezensenten auf, daß nicht vergessen wurde, dem Leben von Herr schaft und Untertanen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit einen breiten Raum zu geben. Ge rade Kapitel wie etwa „Der Alltag im Spätmittelal ter" oder „Rechte, Pflichten und das adelige Leben der Ritter im Mittelalter" tragen diesem wichtigen Gesichtspunkt Rechnung. Tabellen, Zeichnungen und Fotografien so wie ein umfangreicher Bildnachweis und genaueste Quellen- und Literaturangaben zeigen von ei ner Wissenschaftlichkeit des Heimat- und Laien forschers Mayböck, der an Exaktheit manchen promovierten Wissenschaftler im einschlägigen Metier übertrifft. Nicht nur Schwertbergern soll dieses Buch an das Herz gelegt werden, auch allen an der all gemeinen Geschichte Oberösterreichs Interessier ten kann dieses Buch wärmstens empfohlen wer den. Alexander Jalkotzy Angela Mohr: Althäuser der Gemeinde Mölln in Oberösterreich. Eigenverlag der Gemeinde hÄolln, 1991. 323 Seiten mit einigen Planskizzen, 323 Schwarzweiß- und 13 Farbabbil dungen. Es ist ein weiteres großartiges Verdienst der Heimatforscherin Mag. Angela Mohr, die vor kurzem die Kleindenkmale ihrer Heimatgemeinde veröffentlicht hat, nunmehr eine umfangreiche und reich bebilderte Darstellung aller Altbauten erarbeitet zu haben. Die Marktgemeinde Mölln hat sich mit der Herausgabe dieses Werkes im Ei genverlag ebenfalls ein Denkmal gesetzt. Als „Althaus" wurden jene Baulichkeiten be rücksichtigt, deren Entstehung mehr als hundert Jahre zurückreicht. Eingeteilt wurde nach den vier Katastralgemeinden Molin, Ramsau, Außerbrei tenau und Innerbreitenau. Mit 191,4 Quadratkilo metern zählt Mölln - was nirgends vermerkt ist - zu den flächenmäßig größten Gemeinden des Landes (größer z.B. als das gesamte Fürstentum Liechtenstein) mit derzeit ca. tausend Häusern. Einige einleitende Kapitel dienen zum besse ren Verständnis der gesamten Arbeit und bieten die historischen Voraussetzungen, insbesondere auch über die Grundherrschaften. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich kurz mit den Hofformen. Diesbezüglich sei auch auf die interessanten, den einzelnen Katastralgemeinden beigegebenen „Hö feskizzen" nach dem Franziszeischen Kataster von 1826 verwiesen; als Maßstab ist jeweils der Origi nalmaßstab 1:2.880 angegeben, der allerdings nicht bei allen Wiedergaben stimmen dürfte (ins besondere jenen für die KG Ramsau). Bei der ebenfalls knappen Darstellung der Vornamen - Familiennamen wurden ja erst relativ spät ge bräuchlich; 1750 hatten noch zehn Prozent der Mollner keinen Familiennamen - ist auch im Mollner Gebiet festzustellen, daß bis ins 14./15. Jahrhundert die deutschen Namen weitaus am häufigsten waren. Daß die Äbte von Garsten (und natürlich auch jene der anderen Stifte) ebenfalls deutsche Namen hatten, widerlegt keineswegs die Meinung, daß die „Übernahme von biblischen Namen und solcher von Heiligen von der Kirche gewünscht wurde". Das römische Kalendarium, geistliche Spiele, die Propagierung der Allerheili genlitanei, sicher auch schon die Kreuzzüge tru gen dazu bei, daß etwa ab dem 15. Jahrhundert die deutschen Namen allgemein immer mehr in den Hintergrund traten.
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