Friedl Thorward - Josef Erhart: Böhmerwald. Bil der und Entdeckungen. Regensburg: Verlag Friedrich Pustet, 1991.100 Seiten mit vielen Farbabbildungen und einer Kartenskizze. ISBN 3-7917-1287-X Der Bildteil ist sehr gefällig zusammenge stellt und bringt einen ziemlich ausgewogenen Uberblick von Klaltau bis Budweis unter Einbe ziehung auch einiger Natur- und Arbeitsbilder. Dietmar Assmann Ganz anders gesagt als das vorhin vorge stellte Werk von J. Jetschgo ist diese Broschüre von F. Thorward (Text) und J. Erhart (Bilder). Al lein schon der Erscheinungsort drückt sich in der einleitenden Textdarstellung wie auch im an schließenden Bildteil darin aus, daß die Südwest ecke Böhmens, also der an Bayern grenzende Raum, im Vordergrund steht, ein Gebiet, das aus unserer Sicht des „Böhmerwaldes" gelegentlich et was vernachlässigt wird. Im Einleitungstext wird zunächst den Begrif fen „Böhmerwald" und dem tschechischen „Sumava" breiterer Raum gewidmet und die Bezeich nung „Bayerischer Wald" eher abgelehnt, wobei die Österreicher lobend hervorgehoben werden, die die Bezeichnung Böhmerwald auch auf ihrem Staatsgebiet dulden. Der „Schwarzenberger (Schwemm-)Kanal" - 1789 hatte er allerdings noch bei weitem nicht „fast 45 Kilometer Länge" - wird ebenso behandelt wie das Klima, die „Golde nen Steige", die Siedlungsgeschichte, einige Orts bzw. Routenbeschreibungen usw., alles in gebote ner Kürze, stellt doch der Bildteil mit recht infor mativen Bildbeschreibungen den Schwerpunkt der Broschüre dar. Einige Tourenvorschläge be schließen den Textteil. Gelegentlich fehlt darin die deutsche Bezeichnung, die sonst überall angege ben ist, etwa bei Smedec (Zmietsch) oder Chvalsiny (Kalsching). Auch sonst sind einige Mängel und Flüchtigkeiten festzustellen, z. B. heißt Cernä V Posumavi am Moldaustausee deutsch Schwarz bach und nicht Schwarzberg; auf S. 14 soll es statt „Mühlwinkel" wohl „Mühlviertel" heißen; die Pferdeeisenbahn Budweis-Linz war die erste län gere Bahnstrecke Kontinentaleuropas und nicht ganz Europas, und die Trasse der dampfbetriebe nen Eisenbahn verläuft keineswegs immer auf je ner der Pferdeeisenbahn; die sagenumwobene Teufelsmauer (Certova Stena) wird im Textteil als Teufels„wand", im Bildteil richtig bezeichnet. Auf der beigegebenen Böhmerwaldskizze sind nur die tschechischen Namen angegeben, al lerdings ohne die für die Aussprache so wichtigen diakritischen Zeichen. Auf die Erstellung eines Ortsregisters wurde leider verzichtet. Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberöster reich. Steyr: Vdilhelm Ennsthaler, 1990. 237 Seiten, S 198,-. ISBN 3-85068-323-0 256 Burgen, Schlösser, Ruinen und Mauerre ste - wie im Vorwort erwähnt - werden im vorlie genden Buch beschrieben. Alphabetisch geordnet bekommt der Leser genaue Angaben über die Zu fahrt zu den einzelnen Objekten, er erfährt Inter essantes über Geschichte und kunsthistorische Bedeutsamkeiten. Bis in die Gegenwart reichen die Angaben über die Besitzerfolge der einst rei chen Herrschaftssitze. Die alphabetisch angeordneten Burgen und Schlösser sind zumeist mit den Landesviertelbe zeichnungen ergänzt, so daß der Leser einen geo graphischen Überblick erhält. Um Reisen zu den einzelnen Schlössern zusammenzustellen, wäre es günstig gewesen, im vorliegenden Buch einen In dex vorzufinden, in dem die Objekte nach Vier teln bzw. Bezirken aufgegliedert sind. Die einzige Abbildung ist auf dem Titelum schlagbild wiedergegeben. In den Text einge streute Schwarzweißabbildungen - die leider feh len - würden den Leser verstärkt zum Besuch der Burgen anregen. Ein Manko stellen die nicht angeführten Quellen- und Literaturangaben dar. Gerade ein „Norbert Grabherr, Burgen und Schlösser von Oberösterreich, 3., erweiterte Auflage, Linz 1976" müßte angegeben sein, stammen doch einige Da ten und Textpassagen aus dem einschlägigen Werk von Norbert Grabherr. Auch der Titel von Oskar Hilles Buch unterscheidet sich nur durch ein Wort von Norbert Grabherrs grundlegender Arbeit, nämlich statt „in Oberösterreich" „von Oberösterreich". Trotz dieser erwähnten Einschränkungen ist das vorliegende Werk mit Sicherheit ein lesens wertes Handbuch, mit dem man sich auf eine in teressante Burgen- und Schlösser-Erkundungstour begeben kann. Alexander Jalkotzy
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