OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

Vermutlich sind mit den 1317 genannten Gütern zu Dirnbach die Güter an der Straße gemeint. Laut erwähntem Lehensbrief besaß das Bistum Bamberg auch für die jenseits der Teichl gelegene Mühle („Müllnerreit") den Besitztitel. Später lag aber das ganze Gebiet zwischen Teichl und äußerem Rettenbach in der Herrschaft von Klaus. Zur selben Zeit gab es mit dem Sattelgut sowie den Bauerngütern Rohrau und Schweiger dort ältere Siedlungsansätze aus dem 12. Jahrhundert. Alle ande ren Güter nördlich der Teichl sowie an der Paßstraße beim „Layming" (Lainberg) östlich des Falmgrabens waren offenbar Forstrodungen des 13. Jahrhunderts.^' Mit diesen Ausführungen werden jüngste Forschungsergebnisse bestätigt. Neben der Aufsplitterung eines „Herrenhofes" in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhun derts gab es auch an der unteren Teichl Großhufen von ca. ± 60 Joch, etwa Wirt/Hol zer, Hischenhub, Rohrau/Schweiger und vielleicht Polz/Schellenberg, die im Laufe des 13. Jahrhunderts in mehrere Bauerngüter zerteilt wurden. Insgesamt scheint der Bevölkerungsdruck geringer als um Windischgarsten gewesen zu sein. Zur regionalgeschichtlichen Entwicklung im oberen Steyrgebiet Bereits H. Schröckeneder hat in seiner Herrschaftskarte des Garstentales die Situation kartografisch richtig fixiert: In rascher Abfolge finden wir zwischen Steyrling und Schalchgraben als Grundherrschaften Lambach, Bernstein, Spital, Steyr, Klaus und wieder Spital.^^ Betrachten wir diese Abfolge im Hochmittelalter, scheint sie viel einfacher zu sein. Östlich der Steyr sind längs der Straße bambergische Lehen nachzuweisen. Das Hochstift selbst hielt noch um 1300 das Gebiet von Dirnbach in Besitz.^^ Daß damals auch dazu die Mühle zu Dirnbach nördlich der Teichl gehörte, scheint in andere Zusammenhänge zu weisen. K. Holter hat richtig erkannt, daß der Aufbau einer bambergischen Machtposition im südlichen Oberösterreich seit dem Interreg num auch zu Besitzveränderungen geführt hat. Auf diese Weise ist die Spitaler Enklave am Gasteig im Pernsteiner Weißenbachforst links der Steyr zu erklären."*® Das lambachische Gebiet in diesem Forst geht überhaupt erst auf eine Stiftung des Vermutlich gehen diese Rodungen auf die Orter zurück. Die Hischenhub ist im späten 13. Jahrhun dert geteilt worden. H. Schröckeneder, Geschichte der geistlichen Stiftung und Herrschaft Stiftung und Herrschaft Spital am Pyhrn (Diss., Wien 1931), Anhang. Bischof Wülfing war 1309,1312 und 1314 in Kärnten. Es ist wahrscheinlich, daß zu einem dieser Zeit punkte die Belehnung St. Florians mit Dirnbach erfolgte. Wie weit überhaupt die Belehnung zurück reichen kann, ist damit nicht ausgesprochen. Siehe dazu J. Looshorn, Die Geschichte des Bistums Bamberg, Bd. 3, S. 17, 32. K. Holter, Geschichte von Schlierbach bis 1355. JbOöMv 116 (1971), S. 243. Die Truchsen von Bern stein übergaben 1282 ihr „bambergisches" Lehen dem Hospital. Bamberg besaß zu diesem Zeitpunkt die regionale Vogteigewalt und nützte diese zur Erweiterung des Einflusses.

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