Von Dimbach hören wir erstmals im frühen 14. Jahrhundert. Am 1. Jänner 1317 erhielten Ulrich von Grünburg und Dietmar von Lobenstein drei Güter und eine Mühle „in dem Gerstental datz Durrenpach, daz ein Swayg ist", vom Stift St. Florian auf Widerwechsel. Über diese Güter gab es einen Lehenbrief Bischofs Wülfing von Bamberg (1304-1318)." Am Ende des 15. Jahrhunderts kennen wir folgenden Besitzstand: Vier Güter zu Dirnbach südlich der Teichl, nämlich Wirt, Holzer, Polz sowie Schellenberg zinsten zur Herrschaft Steyr, die Mühle nördlich der Teichl bis zum Rettenbach gehörte ebenso zu Klaus wie die Siedlungen zwischen Dirngraben und Schalchgraben. Öst lich dieses Waldgrabens lag Spitaler Herrschaftsgebiet.^" Es muß also seit dem 13. Jahrhundert mehrfach zu Besitzverschiebungen gekommen sein. Es lohnt sich hier, etwas näher auf die Enklave des Herrschaftsgebietes Steyr einzugehen. F. Horcicka hat in einer namenkundlichen Hausarbeit in retrogressiver Methode auch die Bauerngüter in Dirnbach zurückverfolgt. Seine Ergebnisse waren u. a., daß die Sattelgüter bereits im ottokarschen Urbar um 1265 sowie die DirnbachGüter um 1350 im landesfürstlichen Urbar aufscheinen.^^ Nun wurden die Urbare 1477 und 1524 mit 1350 und 1265 überprüft. Dabei gab es zu berücksichtigen, daß die Ämter Grünburg und Molln-Ramsau 1477 nicht im Haupturbar enthalten sind. Horcicka behalf sich mit ähnlichen Namen aus dem Amt Ternberg. Ein Beispiel: Das Gut „Andre an der Poltzhueb" von 1477 begegnet uns im frühen 14. Jahrhundert im Urbar der Hofmark Steyr als „Chunrat der Poltz" bzw. 1524 als „Thoman vom Gut an der Poltzhueb". Zu diesem Zeitpunkt aber scheint im Amt Ramsau „Veit Poltz vom Gut zu Durrenpach" auf.^^ Ähnliche Fehler unterliefen bei den Gütern Holzer und Schedenberg.^" Der „Wirt in der Reutte" fin det sich 1524 im Tantschenreut der Ramsau wieder."^ Von besonderer Bedeutung mußte die Klärung der Frage sein, ob die Sattel güter bereits um 1265 im landesfürstlichen Urbar enthalten sind. Sie sind es nicht. Die Überprüfung ergab nämlich, daß sich eine direkte Identität der „Sella-Güter" im 13. Jahrhundert zu den Mollner Sattelgütern um 1350 bzw. zu den gleichnamigen Sattelgütern im Amt Mölln 1524 verfolgen läßt.^" 1524 gehörten aber die Sattelgüter " ULE V, S. 181, n. 175. StASp/P, Hs. 51, „Im Geswennt" bzw. Schifftnann, Stiflsurbare II, 561, Teile des Urbars von Spital 1492. Horcicka, St. Pankraz, Nr. 18, 23, 25, 26, 34. - Siehe dazu A. Dopsch, Die landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs aus dem 13. und 14. Jahrhundert (Wien 1904), S. 200,297. In der Tat sind die Bezeichnungen „Sella" (Sattel), „Wirt in dem Reutte" oder „Hainrich vor dem Holtz" verlockend. " Herrschaft Steyr im Oberösterreichischen Landesarchiv, Hs. 35, fol. 40v, Hs. 36, fol. 206v, 313. - Dopsch, Urbare 281, n. 286. Siehe dazu auch Niederösterreichische Herrschaftsakten im Hofkammer archiv (i. d. F. NöHA), S. 114 P/1, fol. 366: Andre von der Poltzhueb in bemelter Pfarr (= Steinbacher Pfarre). " Dopsch, Urbare, 306, n. 617. - Herrschaft Steyr, Hs. 35, fol. 46, Hs. 36, fol. 218, 219, 315 v, 316. Der 1350 genannte Heinrich vor dem Holtz entspricht einem der Furholzgüter 1524 im Amt Ramsau, während Steffan Holzner von 1477 im Ternberger Amt 1524 als Paul vom Gut unterm Holz erscheint. Dopsch, Urbare, 307, n. 629. - Herrschaft Steyr, Hs. 36, fol. 317v. " Dopsch, Urbare, 200, n. 175, 176; 297, n. 480, 481. Herrschaft Steyr, Hs. 36, fol. 295, 295 v.
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