Du kannst mir auf diesen Brief noch ant worten, aber du mußt die Adresse ä Linz, poste restante, machen. Das ist das sicherste.. Und als Wolfgang Anfang Novem ber seine Rückreise nach Wien antrat, schrieb er an Constanze: Was mir das weh tut, daß ich bis Linz war ten muß, um von dir Nachricht zu haben... Wann und wo Mozart anläßlich sei ner Frankfurt-Reise in Linz Aufenthalt nahm, bleibt ungeklärt. Im Spätsommer 1791 unternahm Mozart mit Constanze und mit seinem Schüler Franz Xaver Süßmayr noch ein mal eine Reise nach Prag (18. Reise). Am 6. September wurde dort nämlich seine Oper „Titus" uraufgeführt. Am 30. Sep tember folgte die Uraufführung der „Zauberflöte" im Theater an der Wien. Die letzten Arbeiten des Meisters galten nun dem Requiem und der klei nen Freimaurer-Kantate „Laut verkünde unsere Freude". Am 20. November wurde Mozart bettlägrig, gab aber noch an seinen Schüler Süßmayr konkrete Anweisungen, wie die Totenmesse zu vollenden sei.^^ Mozart-Tisch und zwei Stühle aus dem Museum in Eferding, Schloß Starhemherg. Foto: Christian Schepe Seine letzte Stunde vor Augen, trug Mozart seiner Frau auf, seinen Tod ge heimzuhalten, bis sie nicht vor Tag Albrechtsberger davon benachrichtigt hätte, denn diesem gehöre der Dienst vor Gott und der Welt.^* Nach Süßmayr hat er nicht geru fen. Preiß, Heimatgaue 1928, S. 72. Franz Xaver Süßmayr wurde 1766 in Schwanenstadt geboren, besuchte vom 13. bis zum 20. Lebensjahr das Stiftsgymnasium Kremsmün ster und bekam dort vom berühmten Pater Ge org von Pasterwitz Musikunterricht. Der Bene diktiner stand als angesehener Komponist in engem Kontakt mit Mozart, Haydn und Albrechtsberger. Pasterwitz hat wahrscheinlich den begabten Süßmayr zu Mozart weiter empfohlen. Mozart ging mit dem Schwanenstädter, mit dem „dalkaten Buben", mit dem „Sauermayr" nicht allzu zimperlich um. Trotz dem war gerade Süßmayr auserkoren, das letzte große Werk seines Lehrers meisterhaft zu vollenden. Durch ihn und durch Pasterwitz wurde im übrigen das Stift Kremsmünster eine sehr frühe Stätte der Mozart-Pflege. Im Archiv des Stiftes befinden sich frühe Abschriften von fünf Mozart-Symphonien und von „Titus" und der „Zauberflöte", die am Linzer Theater bereits 1793 erstaufgeführt wurde. Nach Gehilfenjah ren bei Mozart versah Süßmayr Gelegenheits dienste als Geiger, Cembalist und Kapellmeister in Wien. 1795 wurde er zum Hofkapellmeister bestellt. 1803 verstarb er an „Lungensucht". Schenk, S. 580.
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