Vereinfachtes Modell eines Dreiradlers als „Andenken" aus Pfarrkirchen i. M. Länge ca. 31 cm, Brandmale rei. Hergestellt von fohann Steininger, Putzleinsdorf. Foto: Hans Falkenberg Der Stammbaum Der Versuch, ein Modell zur techni schen Entwicklung des Dreiradlers zu zeigen, erhebt keinen Anspruch auf eine zeitliche oder örtliche Reihung. Versuche zu einer systematischen Klassifikation bäuerlicher Fahrzeuge machten u. a. Fenton, Futschke und Viires (s. Literaturver zeichnis). Die Zeichnungen stammen von Transportgeräten aus dem Mühl viertel, Oberbayern und dem Schwarz wald, die Karre Nr. 5 aus dem Prospekt eines Gewerbebetriebes. Es soll darge stellt werden, wie das Fahrzeug durch das Hinzufügen von Teilen Schritt um Schritt entstanden sein kann. Die Trage (1) war ein einfaches Be förderungsmittel für zwei Träger auf kür zere Entfernungen, am Beispiel einer oberbayerischen Heutrage gezeigt. Ei nerseits konnte mit ihr durch Hinzufü gen einer Truhe (2) Schüttgut befördert werden, andererseits vereinfachte ein Rad die Arbeit. Eine Person war in der Lage, mit der so entstandenen Schub karre oder Scheibtruhe (3) allein zu ar beiten. Verband man die Ideen von 2 und 3, ergab sich eine Truhenkarre (4), wie sie nicht nur im Schwarzwald für die Stall arbeit und andere Kleintransporte ver wendet wurde. Diese Karre lag in unbe nutztem Zustand direkt auf der Erde. Das bot den Vorteil, daß sie nicht umfiel. Wollte jemand mit ihr arbeiten, mußte er sich sehr tief bücken und eine erhebliche Hebeleistung vollbringen, ehe er losfahren konnte. Diese Erschwernis war einfach zu vermeiden, wenn man in der Nähe der Rückwand seitlich zwei Stützen aus Me tall oder Holz anbrachte, wie sie die
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