OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

256 Endstation. Arbeitslos. Zioeitnutzung noch für einige fahre als Blumenkiste. Harrau, Gem. Putzleinsdorf. Foto: Hans Falkenberg und schwer und für die üblichen Anhän- Große Bauern (und deren Hoferben) ger zu gering sind. Pferde werden vor- ohne Interesse am Arbeitspferd bedeuwiegend von Bauern der älteren Genera- ten das „Aus" für den Dreiradler. Die tion gehalten, weil es ihnen Freude junge Generation gewinnt der zeitraumacht, ein Pferd zu besitzen und mit ihm benden Arbeit mit Pferden verständlizu arbeiten. cherweise wenig Geschmack ab. Sie be vorzugt Pferdestärken in Form kräftiger Die meisten pferdegezogenen Ma- Motoren. Nur in der ökologischen schinen, wie Saat- und Mähmaschinen, Landwirtschaft hat das Pferd, und mit auch Pflüge, landeten bereits beim Alt- ihm der Dreiradler, scheinbar eine Uber eisenhändler oder verrosten im Wagen- lebensmöglichkeit. schuppen. Im Untersuchungsgebiet kann man sagen, daß heute Pferd und Der Dreiradler wird trotzdem sterDreiradler zusammengehören. Aber ben müssen, weil es in Kürze die Handman sieht nicht mehr den Kleinhäusler werker nicht mehr geben wird, die ihn damit arbeiten, denn der Unterhalt eines bauen und reparieren. Wenn der letzte Pferdes gerät bedenklich in die Nähe ei- Wagner, der ein hölzernes Rad machen nes Luxushobbys. Die Dreiradler-Uber- kann, den Hobel aus der Hand legt, werlebensformel des Jahres 1991 lautet also: den wenige Dreiradler in die Museen wandern, einige als „Gartenzwerg" mit „Ein vorhandener Dreiradler lebt Geranien dekoriert in den Vorgärten ver weiter bei großen Bauern, die sich ein modern und der Rest als Brennholz oder Pferd halten.' Schrott enden.

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