steckte man Brettergerüste an die Vor der- und Hinterwand, um den Laderaum zu vergrößern. Oder der Dreiradler wurde hochvoll geladen und ein Tuch darüber gespannt, um das Herabfallen des Grases zu verhindern. Und weil diese Ladung recht leicht war, konnte noch ein gefülltes Grastuch oben drauf gelegt werden.^^ Zum Entladen kippte man den gan zen Karren zur Seite, wenn es sich nicht um empfindliches Gut handelte. Beschä digungen des Fahrzeuges beim Kippen mußten in Kauf genommen werden. Schwierigkeiten beim Thema Ein unbehagliches Gefühl bleibt, wenn der Gegenstand, wenn das Thema zeitlich nicht zu fassen ist. Es war in vie len Gesprächen nicht möglich, auch nur annähernd zu ermitteln, wann aus der Schubkarre, der Scheibtruhe durch eine zusätzliche Achse mit zwei Rädern der Dreiradler entstand. Der älteste ge nannte Zeitpunkt lag in den zwanziger Jahren, aber nur als persönliche Mei nung eines Befragten, durch nichts un termauert. Die Entstehung liegt wohl nä her am Anfang unseres Jahrhunderts. W. Mayrhofer vom Landesarchiv Linz^^ riet von der Suche in Nachlaßver zeichnissen und Ubergabeverträgen ab, da derartige Kleinfahrzeuge wie der Dreiradler stets unter Sammelposten verschwinden und als Einzelstück nicht erkennbar sind. Eine flächendeckende Untersuchung des oberen Mühlviertels, von Ort zu Ort, konnte aus Zeitgründen nicht gelei stet werden. Die vorgestellten Ergeb nisse stammen aus Pfarrkirchen im Mühlviertel und seinen Nachbargemein den und beziehen sich auf den Stand Frühjahr 1991, soweit nicht im Text an dere Jahreszahlen angegeben sind. Zum leichteren Verständnis des In halts wurde auf volkskundliche Fachbe griffe wie Innovation, Oral history, Feld forschung u. a. verzichtet. Die wenigsten Schwierigkeiten gab es bei den Gesprächen mit Handwerkern und Eigentümern der Fahrzeuge. Bei Handwerkern war ein berechtigter Stolz auf fachliches Wissen und Können zu spüren und bei den Eigentümern der Stolz, mit dem Dreiradler etwas Beson deres zu besitzen. Ergebnis Die Fragen nach den Gründen für das vorläufige Uberleben des Mühlviert1er Dreiradlers und sein unvermeidliches völliges Verschwinden lassen sich nach diesem Überblick zu seiner Herstellung und seinen Arbeitsaufgaben mit einiger Sicherheit beantworten. Er überlebt dort, wo er vor der Me chanisierung der Landwirtschaft bereits vorhanden war. Der Dreiradler ist ein Fahrzeug der kurzen Wege in Schrittge schwindigkeit. Er verläßt nicht den zum Hof gehörenden Grund. Wo auf dem Hof noch ein Zugtier, heute also ein Pferd, gehalten wird, über nimmt der Dreiradler Transportaufga ben, die für die Menschen oder die La defläche eines Traktors zu umfangreich Freundliche Mitteilung von Gertrud Raab, Schlag, Gem. Pfarrkirchen (Bez. Rohrbach). " Freundliche Mitteilung vom 20. Oktober 1990.
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