OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

der Dreiradler unweigerlich dem Pferd in die Hinterbeine mit dem Ergebnis schwer beherrschbarer Reaktionen des Tieres. Das geschieht beim Traktor zwar nicht, aber das Vorderrad des Dreirad lers kann beschädigt werden. Mit dem Traktor zieht man nur, wenn keine an dere Möglichkeit besteht. Zu den Arbeiten mit dem Dreiradler gehören das Futter heimfahren. Steine klauben und Mist fahren. Zum Ernten von Rüben und Erdäpfeln wird er benö tigt und zum Transport von Baumaterial. Es handelt sich meist um Mengen, die für den Traktor und seinen Ladekasten (früher für Traggeräte) zu groß und für den Hänger (früher den Leiterwagen) zu klein sind. In diesem Zwischenbereich hat der Dreiradler noch heute seine Da seinsberechtigung. Bauer Franz Wakolbinger aus Wehr bach, Gem. Pfarrkirchen i. M., ist der Kunde, der im vergangenen Winter beim Wagnermeister Luger zwei Drei radler kaufte. Die Eisenteile ließ er vom Kleinschmied in Pfarrkirchen anfertigen. Auf die Frage, warum er gleich zwei Dreiradler bestellte, kam die Antwort: „Weil's halt praktisch ist. Wenn ein Wa gen beladen ist, kann ich ihn mit dem Roß heimführen, und derweil wird der andere beladen." Dieser „rationellen" Ar beitsweise kommt zugute, daß das Um spannen des Pferdes denkbar einfach ist. Nur der Ring des „Oaspanl" wird in den Zughaken des Dreiradlers eingehängt. Hier zeigt sich der Vorteil gegenüber dem umständlicheren Einspannen des Pferdes an einer oder zwischen zwei Deichseln. Altere Bauern erinnern sich, daß frü her, also zwischen den Weltkriegen, manchmal zwei Zugtiere vorgespannt wurden. Dazu hängte man eine Waage oder einen Waagbaum vorn an den Dreiradler, und an diesen wiederum die zwei „Oaspanln"." Fürs Grasfahren ' Freundliche Mitteilung von Schmiedemeister Anton Penk, Hochetting, Gem. Putzleinsdorf (Bez. Rohrbach). Ct.Ptd'ur Irrwege der Technik. Schwierigkeiten beim Erfinden des Dreiradlers (G. Fasteur, Deutschland).

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