OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

Sieinesammeln. Franz Haber im Herbst 1990 in Schlag, Gem. Pfarrkirchen i.M. Foto: Hans Falkenherg sich eine Frage: Warum gab es keine Wissensvermittlung zwischen diesen Gebieten? Die Post erreichte in der Mitte des 20. Jahrhunderts jedes Dorf, jeden Einödhof, auf Neudeutsch: „Die Kom munikation war flächendeckend". Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, die angeschnittene Frage zu vertiefen oder gar nach Antworten zu suchen. Aber es bleibt ein Staunen über ein so ungleiches Verhalten bei gleichen bäuerlichen Problemen in naher Nach barschaft. Ein ähnliches Wundern verbirgt sich in Karl fJaidings Bericht über die Fahr zeuge der obersteirischen Bergbauern: „Der Dünger wurde zuerst mit einem Fuhrwerk auf den oberen Rand des Fel des geführt, ursprünglich zogen zwei Rosse in Schlangenwindungen den ,Schna'lgo'n' mühsam hinauf, erst spät stellte sich der Bauer auf den Ochsenzug mit Seiltasche (Umlenkrolle) um."^^ Im Mühlviertel konnte die Verwen dung von Umlenkrollen weder seiner zeit durch Bockhorn noch heute durch gezielte Befragung festgestellt werden. Damit ist nicht gesagt, daß dieses ffilfsgerät nicht verwendet oder wenigstens an einzelnen Orten bekannt war, eine dichte Verbreitung ist aber auszuschlie ßen. Wenn ein Bauer ein Pferd besitzt, wird er es vor den Dreiradler spannen, damit das Tier aus dem Stall kommt. Denn es gibt nicht mehr viele Arbeiten für Pferde auf einem modernen fiof. Nur im Wald, dort wo kein Traktor fahren kann oder wo er zuviel Schaden anrichHaiding, S. 227.

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