OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

Der heiße Eisenreifen wird auf die Hokfelge geschlagen. Foto: Herrn. Wilmack, Stettin begrenzt. Je geschickter, desto seltener wird er Handwerker benötigen, desto weniger Bargeld verläßt den Hof. Die für Eigenreparaturen aufgewen dete Zeit wird kaum als Kostenfaktor ge rechnet. Das ist zwar betriebswirtschaft lich nicht ganz in Ordnung, aber von Be triebswirtschaftlern wird leicht die länd liche Lebenswirklichkeit übersehen. Bis der Bauer eine Werkstatt erreicht, ver geht Zeit. Wenn er Glück hat, erledigen Wagner oder Schmied sofort seine Repa ratur. Auch darauf muß er warten, je nach Umfang der Arbeit. Diese Zeit kann im günstigsten Fall durch Einkäufe oder Gänge zu Amtern ausgefüllt wer den oder durch einen erholsamen Be such im Wirtshaus. In größerem Umfang konnte der Bauer selbst reparieren, solange Geräte und Fahrzeuge vorwiegend aus Holz be standen. Auf einem Hof mit Waldbesitz gab es davon immer ausreichend. Auch die notwendigen Werkzeuge waren vor handen. Der Dreiradler ist das letzte grö ßere Gerät der traditionellen Wirt schaftsform, das die Eigenreparatur zu läßt. Statt Beil, Säge und Hobel gehört beim modernen Landwirt das Schweiß gerät zur Grundausstattung seiner Werkstatt. Seine Partner sind nicht mehr Wagner und Schmied, sondern die Landmaschinen-Vertragshändler mit ih ren Reparaturbetrieben. Der lenkbare Dreiradler Nachdem in den dreißiger Jahren die mechanische Hinterradbremse einge führt war, wurden nach dem letzten Krieg lenkbare Dreiradler hergestellt.

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