gen zusammengehalten. „Wer ein Rad machen kann, kann alles machen", sagt ein englisches Sprichwort. Das hat auch in Österreich seine Richtigkeit. Die An fertigung eines Rades stellt hohe Anfor derungen an das handwerkliche Können des Wagnermeisters. Ein Rad besteht aus den Holzteilen Nabe, Speichen und Felgen, aus den Ei senteilen Reifen, Naben- und Kappenrin gen sowie der Buchse. Das ist die Füh rung in der Mitte der Nabe. Sie bildet ein Lager für das Achsenende, den Achs stummel. Alle Eisenteile müßte ein Schmied liefern. Da die nächste Werkstatt aber im mehr als sieben Kilometer entfernten Hofkirchen liegt, hat sich Joseph Lugers Großvater bereits Anfang des Jahrhun derts eine Schmiede unter dem Dach der Wagnerei eingerichtet. Hier stellt Luger die meisten Eisenteile her, die er benötigt. Um ein Wagenrad zu machen, ver wendet Joseph Luger Ulmenholz für die Nabe und Esche für Speichen und Fel gen. Zuerst gibt er einem gutgetrockne ten Stück Ulmenholz auf der Drehbank die Form der Nabe. Danach montiert er die eisernen Nabenringe, die beim Aus stemmen der Zapfenlöcher für Speichen die Nabe vor dem Zerplatzen schützen. Wenn die Kappenringe aufgebracht sind, wird die fertige Nabe auf den Radbock gespannt. Die Speichen schneidet der Meister nach der Lehre mit seiner Bandsäge. Ein Speichenende erhält die passende Form für die Zapfenlöcher in der Nabe. Wenn alle Speichen hineingetrieben wurden, werden die äußeren Speichenenden als Zapfen für die Felgen geformt. Auch die Felgen schneidet er sorgfältig nach der Lehre auf der Bandsäge. Zwei Löcher bohrt Joseph Luger in jedes Teil, passend m Joseph Luger mit fast fertigem Holzrad am Radstock. Foto: Hans Falkenberg
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