OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

ernhof. Aus vielen Kilometern im Um kreis kommen Kunden zu ihm, die eine handwerksgerechte Neuanfertigung be nötigen oder eine Reparatur. Joseph Luger weiß wohl als einer der letzten Wagnermeister im Mühlviertel, wie man den Dreiradler baut. Noch im vergangenen Winter wurde bei ihm der Neuaufbau von zwei Fahrzeugen be stellt. Seit vier Generationen betreibt die Familie das Wagnerhandwerk. Mit Jo seph Luger wird diese Tradition ausster ben. Aktive Wagnermeister arbeiten im Bezirk Rohrbach nicht mehr.^' Auch wer die Prüfung als Meister des Wagner handwerkes ablegte, hat seinen Betrieb längst auf die Fertigung anderer Pro dukte, etwa Möbel, umgestellt. Der Dreiradler besteht nur aus weni gen hölzernen Teilen. Die geschwungene Form der Seiten wird nach einem „Mo dell" gearbeitet, wie Luger sein Muster teil nennt, ebenso Vorder- und Rück wand. Für den Boden benötigt er kein Modell. Die Größe der rechteckigen Flä che ergibt sich aus den Maßen der vier Seitenteile. Dazu kommen die drei Rä der. Die Achse der Hinterräder liegt in ei nem U-förmigen Holzprofil. Auch dafür gibt es ein Modell. Die Musterräder be sitzen noch keinen Radreifen, aber die Naben werden bereits von eisernen Rin- " Für den Hinweis auf das Werkstattbuch danke ich Gert Gierlinger, Pfarrkirchen i. M. Riemengetriebene Drehhank für Radnaben und andere Drekteile. Foto: Hans Falkenberg

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