wenig neue Schlitten und Fahrzeuge be stellt wurden. Den Hauptteil der Auf träge machen Reparaturen aus. Als be sonderer Kunde erscheint der „Straßen bau". Das ist der einzige Hinweis auf die Verwendung des Dreiradlers außerhalb der Landwirtschaft. Hochrechnen auf den Gesamtbedarf an Wagnerarbeiten in einem bestimmten Gebiet lassen sich die ermittelten Zahlen nicht. Das Werkstattbuch spiegelt das Bild einer Ein-Mann-Wagnerei wider, die nur zeitweise einen Gesellen beschäf tigte. Eine Landwirtschaft half, den Le bensunterhalt der Familie Hinterleitner in Atzgersdorf zu sichern. Denn reich wurde wohl keiner der dörflichen Wag ner. Es gab nicht nur die Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Auch Pfuscher, die sich einige handwerkliche Fähigkeiten angeeignet hatten, verdarben die Preise. Lind deren Angebote wurden dem Wag nermeister oft entgegengehalten, wenn es um einen Auftrag ging. Außerdem verglichen die Bauern des Dorfes, meist die einzigen Kunden der Wagner, die Preise der verschiedenen Meister. Wer da trotz Qualitätsarbeit zu teuer war, verlor schnell seine Kundschaft. Was erst die Politiker der Nachkriegszeit entdeck ten, die „freie Marktwirtschaft", funktio nierte im Wirtschaftsraum einer Ge meinde schon seit langer Zeit. Wagner, Schmiede, Eigenbau Wagnermeister Joseph Luger sieht man seine 70 Jahre nicht an. Er wohnt di rekt am Donauufer in Niederranna, nahe der neuen Brücke. Die Werkstatt liegt nur wenige Schritte neben seinem Bau- „Modelle" für die wichtigen Bestandteile des Dreiradlers, aus der Werkstatt von ]oseph Luger in Nieder ranna. Foto: Hans Falkenberg
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