OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

vj Ein ungewöhnlicher Fahrzeugzug. Hinler dem Traktor ein zweirädriger Hänger, dann ein vierrädriger Lei terwagen, gebaut vor 1918 als Trainfahrzeug der k. u. k. Armee, zum Schluß der Dreiradler, Kartoffelklauhen, Herbst 1990, Nähe Niederkappel. Foto: Hans Falkenberg und Heulader, leistungsstarke Traktoren und große Anhänger mit dem kleinen dreirädrigen Fahrzeug auf einem Hof, ein schönes Beispiel für die „Gleichzei tigkeit des Ungleichzeitigen". Was ließ diesen Dreiradler bis heute überleben, was läßt ihn langsamer ster ben als seine Gefährten aus der Zeit vor der Mechanisierung? Selbst ein „ökolo gisch" wirtschaftender Bauer, um diesen noch sehr unscharfen Begriff zu verwen den, muß mit modernen Maschinen und Fahrzeugen arbeiten, wenn sein Betrieb am Markt bestehen will. Dreirädrige Wagen, ob mit oder ohne Motor, bleiben in der Fahrzeug technik Einzelerscheinungen. Entweder verschwinden sie wieder völlig, oder sie erhalten ein viertes Rad, wenn sie als Typ überleben wollen. Einst war der Dreirad ler im gesamten Mühlviertel verbreitet. Im unteren Mühlviertel fand Bock horn schon Ende der 60er Jahre keines dieser Fahrzeuge mehr vor, während es im oberen Mühlviertel auch 1991 noch vereinzelt anzutreffen ist. Welche beson deren Bedingungen herrschen in der kleinen Welt eines Bauernhofes, daß die ses seltsame Fahrzeug, wenn auch in we nigen Gebieten, noch heute benutzt wird? Und warum läßt sich sein schlei chender Tod trotzdem nicht aufhalten?

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