OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

mit hohem Rollwiderstand, nicht lenk bar. Wohl niemand unternahm den Ver such, ihn mit kugelgelagerten Luftreifen zu versehen oder gar den fiolzaufbau durch Blech zu ersetzen. Der kleine Wa gen bleibt, wie er immer war: vernünftig, freundlich, nützlich, friedlich. Wer mit wachen Augen durch das obere Mühlviertel fährt, entdeckt beson ders im südlichen Teil des Bezirkes Rohrbach das urtümlich wirkende Fahr zeug gelegentlich neben einem Bauern hof oder auf einem Acker. Welche Auf gaben erfüllte oder erfüllt es? Alle ande ren bäuerlichen Fahrzeuge mit eisenbe schlagenen Holzrädern verschwanden fast völlig von den Mühlviertier Straßen und Feldern. Der „Gummiwagen", der Wagen mit Luftreifen, hat sie verdrängt. Mit dem schnellfahrenden Traktor konnten hölzerne Fahrzeuge nicht Schritt halten. Sie waren für den Zug durch Pferde konstruierf oder für ge mächlich schreitende Ochsen. Traktoren benötigen stabilere Anhänger mit eiser nem Traggestell und leicht laufenden, elastischen Rädern. Es besteht der Eindruck, daß der Wandel des bäuerlichen Transportwe sens im oberen Mühlviertel am Dreirad ler vorbeiging.' So leben und arbeiten heute hochtechnisierte Mähdrescher ' Westlich der Kleinen Mühl heißt der Dreiradler meist Kotwagerl, wohl vom Mistfahren so be nannt. Der Einfachheit halber wird in diesem Bericht nur vom Dreiradler gesprochen. '1^ » ^ . ■ "V." ' Steintransport bei Pfarrkirchen im Mühlviertel, Sommer 1990. Eigentümer des Dreiradlers: Karl Scherrer, Gastwirt. Foto: Hans Falkenherg

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