OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

I H'' I Wandgrufl Ludwig Werndl (1888) in Steyr. Foto: A. Mühlhacher-Parzer Raum zu große Statue ist aus feinem Sandstein. Sie steht inmitten einer schlichten Renaissance-Architektur. Als Motiv dient der Vers der Bergpredigt: „Selig sind die Trauernden, denn sie wer den getröstet" (Mt. 5,4). Von Anton Paul Wagner (1834-1891) ist die plastische Gestaltung der Gruft Sommerhuher (1880/1915): Gedrungene, längs geriefte Pilaster mit Korbkapitellen tragen einen Halbkreisbogen in welliger Konfiguration (man denkt an Rudolf Steiner). Der Bogen trägt - nach Art ei nes Schlußsteines - ein Kreuzrelief mit Sonnenstrahlen. Die Bogennische wird von einem Bronze-Rundrelief (signiert „A. Wag ner"), das von einem ornamentalen, reliefierten Kreis umschlossen ist, ausge füllt. Das Relief zeigt eine Pietä, davor Wandgruft Eduard Werndl (1917) in Steyr. Foto: A. Mühlbacher-Parzer zwei Engel mit Kelch. Die Decke und die begrenzenden Arkadenpfeiler tragen Fresken mit Renaissancemotiven (1. Friedhof, Sektion I). Die Gruft Reder (1. Friedhof, Sektion II) wird beherrscht von einem großen Bronzerelief (signiert: „A. Düll fecit 1886").^ Der Auferstehungsengel schwebt hernieder und hebt die Schlum merdecke weg. Staunend sieht der Jüng ling die Gestalt. Plastisches und Maleri sches ist hier in Pathos umgesetzt. Die prägnante Ausmodellierung von Ge wand und Gebärde verrät den reifen Späthistorismus. Der Aufbau ist aus Carraramarmor. Alois Düll (1843-1900) war bis 1879 Leiter der allgemeinen Bildliauerschule in Wien. (ThiemeBecker)

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