OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 3

Abbildung 2 \\ \ ^ Wenn man von der Minoritenkirche weitergeht in Richtung Hauptplatz, wird die Übereinstimmung zwischen äußerer Form und städtischer Struktur wieder dargestellt. Da der Hauptplatz als Zielpunkt unseres Weges vom Betrachter aus gesehen links von der Achse der Klosterstraße liegt, muß auch die Sprache der Fas saden und Gebäude dies deutlich machen. Bezogen auf die Wegachse der Klosterstraße liegt der schmale, hohe Erker des Hauses Hauptplatz Nr. 28, das gleichzeitig für den Betrachter den Straßenraum der Klosterstraße abschließt, links von dieser Achse, ebenso der Breiterker. Auch öffnet sich die linke Straßenfassade der Klosterstraße früher als die rechte, die in die südliche Platzwand des Hauptplatzes übergeht. Der Nebenweg zum Alten Dom wird durch das Öffnen einer Sichtbezie hung in die Domgasse angedeutet und durch gleiche Fensterachsabstände links und rechts vom Mittelerker als zweitwichtigster Weg bewertet. An der unmittelbaren Einmündung der Klosterstraße in den Hauptplatz wird auch die Turmspitze der Stadtpfarrkirche wieder sichtbar (Abb. 4), die Orien tierung nach links wird bestätigt und gesteigert. Der Weg zur Stadtpfarrkirche selbst wird sehr deutlich durch den Anfang der Pfarrgasse dargestellt (Abb. 5). Zwei Erker, wenn auch kaum aus der Platzwand heraustretend, so doch durch Form und Fensterachsen ausreichend merkbar, säu men die Wegachse zur Stadtpfarrkirche, wobei sich auch die sichtbare Kirchturm spitze für den Fußgänger von der Klosterstraße her (direkter Weg über den Platz) für sehr lange Zeit scheinbar genau in der Mitte zwischen den beiden Erkern befindet.

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