OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 2

gedruckte Broschüren über seine Berg fahrten sind uns erhalten geblieben. Die beiden Broschüren „Vom Königssee zum Brenner" und „Durch Oberösterreich" hat er seiner kaiser- und königlichen Durchlaucht Herrn Erz herzog Ferdinand verehrt, wie aus einem Schreiben des Sekretariates von Erzher zog Franz Ferdinand vom 11. Juli 1913 aus Konopischt hervorgeht." Zweimal ging er von Eferding nach Prag, wird uns heute noch in Eferding er zählt. (Schachinger war auch ein großer Naturfreund.) Geradezu rührend ist es aber, wenn man im Linzer Volksblatt vom 2. Mai 1914 seine Beschreibung über den „Früh lingsmorgen" in der Unterhaltungs beilage liest. Jeder Käfer und jede Blume wird hier beschrieben. Der Mensch Karl Schachinger So erfolgreich Karl Schachingers Leben auch verlief, schreibt R Keppel müller in seinen „Erinnerungen an ver diente Bürger Eferdings", so war er doch vom Unglück nicht verschont geblieben. Bürgersinn, Charakterfestigkeit und Gerechtigkeitsgefühl waren seine her vorragendsten Eigenschaften. Umsomehr berührt es uns, wenn wir erfahren müssen, daß am 19. Oktober 1919, „man darf wohl sagen" - wie Kep pelmüller schreibt -, „er an gebrochenem Herzen starb". Sein Sohn Valentin, die große Hoff nung der Eltern, fiel im Ersten Weltkrieg. Wie sehr Karl Schachinger seinen Sohn geliebt hat, zeigt die Gedenktafel am Stiegenaufgang im Hause Eferding, Stadtplatz 19: „LAUDATE Valentin Schachinger k. u. k. Leutnant I. R. 14 ge fallen bei der Erstürmung des Monte Cimone, Italien, am 25. 5.1916 im 23. Le bensjahr!" An einer anderen Stelle schreibt Schachinger einmal; „Es wäre uns zu wünschen, daß Karl (sein zweiter Sohn) nicht ins Feld müsse, sondern irgendwo als Militär-Ingenieur unterkommen könnte. Valentin wird Mitte März läng stens wieder nach Norden gehen. Viel leicht gehe ich auch noch ins Feld, da könnten wir drei, der Vater mit den Buben, zusammenarbeiten.'"^ Schachinger war in erster Ehe mit einer Tochter des Bezirksrichters Trenkwalder in Eferding seit 1885 verheiratet. Sie starb nach nicht ganz dreijähriger Ehe an Kindbettfieber. Schachinger hatte aus dieser Ehe zwei Kinder, von seiner zweiten Gattin Anna, geborene Sonnleitner, ebenfalls zwei Kinder. Aufschlußreich ist auch die Todes anzeige von Karl Schachinger, Kauf mann. Seine übrigen Titel werden in Normalschrift angeführt. Mit dem Wap pen der Jerusalempilger und den Worten „es ist bestimmt in Gottesrat" gelangte die Kunde von seinem Ableben an seine Mitbürger, für die er mehr tat, als seine Pflicht gewesen wäre." Das Begräbnis fand am Dienstag, den 21. Oktober 1919, um drei Uhr nachmittags statt. Karl Schachinger wurde in der Familiengrab stätte auf dem Friedhof Eferding bestat tet. " s chreiben vom II. Juli 1913, Sekretariat seiner Kais, und Kön. Hoheit des Durchl Herrn Erzher zogs Franz Ferdinand. Originalbrief an seine Tochter vom 10. Februar 1915. " Todesanzeige vom 19. Oktober 1919, Druck von Karl Lanz, Eferding.

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