OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 2

der), Grabmäler sind nur an der Umfas sungsmauer erlaubt. Damit ist aus dem Friedhof des Mit telalters der Leichhof der Neuzeit gewor den. Es kann hier nur erwähnt werden, daß es zahlreiche Einwände gegen diese Reformen gab, die gewisse Rücknahmen zur Folge hatten, was der Kaiser sarka stisch kommentierte. So gibt es ab 1807 die Ausnahmegenehmigungen für Ein zelgräber; ab 1818 werden Gräber mit Denkmälern erlaubt. Die Besprechung von Architektur beispielen aus dem oberösterreichischen Raum erfolgt nach zwei Gesichtspunk ten: nach der Lage beziehungsweise An lage und in architektonisch-ikonografischer Betrachtung. A. Süus und Zielgruppe 1. Familiengrüfle Die übliche Situierung der Familien grüfte erfolgte entlang der vorgeschrie benen Friedhofswände. Dabei findet man eine wahlfreie Aufeinanderfolge, zum Beispiel in Linz-St. Barbara. Schöne Bei spiele bieten Sierning (Bezirk Steyr) und Altheim (Bezirk Braunau). Dann gibt es einheitliche, architekto nisch geschlossene Anlagen; schönstes Beispiel: der Tabor-Friedhof in Steyr, dessen „1. Friedhof" - ein Arkadengeviert -1572 angelegt wurde, also 50 Jahre vor dem weltberühmten St.-Peter-Friedhof in Salzburg! Einheitliche Konzeption als Torarka den zeigen Wels, Ried und Schwanenstadt. V Wandgrüße im Friedhof Sierning. Foto: A. Mühlbacher-Parzer

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