OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 2

Das „Linzer Programm" der christlichen Arbeiter Österreichs 1923^^ Der Reichsverbandstag der unter Leopold Kunschaks Führung stehenden christlich-sozialen Arbeiterbewegung beriet vom 11. bis 13. August in Linz die Neu bearbeitung seines bereits 1896 beschlossenen und 1913 erstmals revidierten Grund satzprogramms, das Franz Lugmayer überarbeitet hatte. Dieses war sowohl mit dem Wahlprogramm der christlichsozialen Partei aus dem Jahre 1918 als auch auf das Aktionsprogramm der Christlichsozialen Vereinigung von 1919 im einzelnen abgestimmt. Das Programm gliedert sich in drei Abschnitte mit acht Untertiteln. Im ersten Abschnitt werden die „Grundanschauungen von Gesellschaft und Wirtschaft" klargelegt: Da die Gesellschaft ihrer Auflösung zutreibt, braucht diese eine neue Ordnung, die ihr nur die Grundsätze und Heilskräfte des Christentums bringen können. Der Gottesglaube ist das erste Gut jedes Volkes, der uns die ver bindlichen Sittengesetze lehrt, die unser Verhalten zu Gott und untereinander ordnen. „... Die christliche Lehre schützt die Arbeit und regelt den Gebrauch des Eigentums. Sie spricht der Arbeit ihren vollen Ertrag zu, stellt das Eigentum in den Dienst der Gemeinschaft und verdammt die heutige Beutewirtschaft." Urquellen wirtschaftlicher Werte sind Arbeit und Natur. Auf der Arbeit ruht der Wohlstand der menschlichen Gesellschaft. „... Das Eigentum dient als Grundlage der Familie und findet hierin seine stärkste Begründung." Die Gesellschaft ruht auf den Grundpfeilern „Familie - Beruf - Siedlung". Ihr stärkster Grundpfeiler „ist die Familie. Christliches Eherecht gibt ihr den Schutz, christliche Kindererziehung den Inhalt, Eigentum und Familienlohn die wirtschaftliche Möglichkeit. - Die Gleichheit des Berufes verbindet die Menschen zu Standesgruppen. Die Berufsstände bilden die nächsthöhere Gemeinschaft. Für ihren Kreis kommt ihnen entsprechende gesetzgebende, verHrbcÜcp-BctftiKg )»&♦« e«i»«i48 // S^nfatMunß, «JJtmalöiag URb litrfaBb: VH;.. 8, ffewumf 384U // 0«Berr. =t>9«fbartttS«nr«i«a 4S48 // Äonte brt »b «r. TSuQM ©lenaioä // t*«l8WW»bj ffte ganjiSbrlg K 29-000.—. b4(t>ia|i<i9 K 16.000.—, eftlg K 7.700.—, fttc UBgamba'biib*'« K ÜJJX».—, K c 12.—, batbiabtig ft. 2,«Ub«rfaa8ebalbiÄ8rJ9 PLf»Bpla«8 Ka8Ä».— 'S&ieut ben 18. 1923. XXVtii. nb nun, bortoSrtö mit ©ottl X. Otelcbäserbanbetag in 8inj. — gin neue« ' Berchtold, a. a. O., S. 371-374. - Kadan u. Pelinka, S. 75-93.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2