OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 2

Tfpp i II X iIi! i I MIiI; A.IV ^ul'l'lwh Die für das späte 19. Jahrhundert typischen neugotischen Gruftkapellen scheinen im folgenden Abschnitt auf. B. Architektonisch-ikonografische Betrachtung Die architektonische Lösung der Grabbauten ist vielgestaltig. Die Wahl der Ausführung erfolgt meist nach den Wünschen der Auftraggeber. Der Typus „Mausoleum" bleibt den Zentralbauten vorbehalten. Solche sind in Oberösterreich nicht vorhanden. Wohl finden sie sich in Wien und Nieder österreich als direkte Ausstrahlung der Metropole und ihrer bedeutenden Archi tekten: etwa Baden, Payerbach, Mödling (Ferstel, O. Wagner, Wielemans). Ein prächtiges Mausoleum im Sinne der Definition ist der achtseitige Zentralbau für die Familie Henckel-Donnersmark in Wolfsberg (Kärnten) (1858 bis 1862) in Verbindung mit dem preußischen Hof architekten August Stüler. Eine besondere Form ist das Pyrami denmonument. Raffael begründet den Typ der Wandpyramide, der bis 1800 in Verwen dung bleibt. Canova gibt dieser Form bei seinem Grabmal der Erzherzogin Maria Chris tina (Wien, Augustinerkirche, 1805) eine neue Prägung, indem er die Pyrami de öffnet und als Handlungsträgerin in die Komposition mit einbezieht. Bei der Gruft Koffer (Wels, 1910) ist die Herleitung von Canova nicht nur ver mutbar, sondern laut Mitteilung der

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