OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 1

durchbrochen, und es ist für den Leser abwechs lungsreich, einige ThemaKken in einer Fragenund-Antwort-Folge präsentiert zu bekommen,| Als eine bescheidene Anregung des Rezen senten ist folgendes anzumerken: Die über das ganze fieft verteilten Werbeleisten stören den opti schen Rahmen und auch den Lesefluß. Im Bereich des Kultursponserings wird heutzutage nicht mehr so wie früher auf die Größe der Werbeleiste der Schwerpunkt gelegt, Kultursponsering heißt jdezentes Agieren; und so wäre es vielleicht ange bracht, entweder einen Werbeblock nach den Fachartikeln, Kulturnachrichten und Buchrezen sionen anzuschließen oder im anzustrebenden Idealfall in Listenform namentlich die Sponsoren dieses Heftes anzuführen. Die Zeitschrift besticht neben dem Textlicjaen durch hervorragende Fotografien - vielfach auch in Farbe - und durch ein gut gestaltetes Layout. Es ist wohl wert, in dieser Zeitschrift zu schmökern, bietet sie doch für die an Oberösterreich interes sierten Leser in jedem Fall Themen an, die sich quer durch den oberösterreichischen Kulturhorizont ziehen. Alexander Jalkotzy Heimat Goisem. Bad Goisem in Vergangenheit und Gegenwart. Hrsg. von der h4arkigemeinäe Bad Goisern, Bad Goisem -Linz 1990.287Seitenmitvielen Schwarzweiß-undParbabbildungen. S 495,-. ISBN 3-85320-509-7 Ein hervorragendes Autorenteam unter]der Schriftleitung von Hofrat Dr. Otto Wutzel, unter stützt von Vizebürgermeister Siegfried Pramesberger, erarbeitete die vielen interessanten und in formativen Beiträge dieses großformatigen keimatbuches, das Prof. Herbert Erich Baumert ein fühlsam gestaltete. Es beginnt anstelle eines Vor wortes mit einer Auswahl von Texten bekannter älterer und neuerer Reiseschriftsteller und Heimat forscher, die mitunter überaus schwärmerisch die Schönheit der „Heimat Goisern" preisen, so zum Beispiel Benedikt Pillwein (1828): „Keine Genend kann schöner und für den Mahler an abwech selnden Scenen reichhaltiger seyn ..." Derart ein gestimmt werden auch die Ausführungen über den geologischen Aufbau und die Entstehung der Landschaft gleich viel lebendiger empfunden. Streifzüge durch die Geschichte der Markt gemeinde, speziell auch der Wirtschaftsgeschichte (inklusive der Erzeugung der einst so berühmten „Goiserer" Bergschuhe) sind ebenso interessant zu lesen wie der Beitrag über „Goisern in der österrei chischen Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts". Hier sind so berühmte Namen wie Adalbert Stifter, Jakob und Rudolf von Alt, Vilma Eckl, Gud run Baudisch usw. vertreten. Die Kulturlandschaft des Goiserer Tales, seine Museen, sein Brauchtum, Musik und Gesang desgleichen Bad Goisern als Kurort und bedeutendes Fremdenverkehrszen trum sind weitere Schwerpunkte dieses besonders empfehlenswerten Heimatbuches. Die Angaben über die Gemeinde, die Bürgermeisterliste, die Amter und Behörden, Vereine (darunter allein sie ben verschiedene Musikkapellen!), Gewerbe betriebe usw. sind in einem informativen „Amts kalender" zusammengefaßt. Da bei den einzelnen Beiträgen keine Literaturhinweise angegeben sind, hätte man sich bei dem von Dorothea Gerbert mit Akribie erstellten „Landeskundlichen Schrifttum über Goisern" eine sachliche Gliederung ge wünscht. Trotz der mit größter Sorgfalt erarbeite ten Zusammenstellung fehlt z. B. der Beitrag von Robert Zahler über den „Fund einer Hipposandale in Bad Goisern" (Oö. Heimatblätter, 24. Jg., 1970, H. 3/4, S. 33 f.). „Mit diesem Heimatbuch wird", wie Landes hauptmann Dr. Josef Ratzenböck in seinem Geleit wort schreibt, „auch einem kulturpolitischen An liegen des Landes entsprochen, das zugleich einen verdienstvollen Beitrag zur Vertiefung des Hei matbewußtseins darstellt." Bei diesem Heimat buch treffen diese Worte in besonderer Weise zu. Dietmar Assmann Zwei-Seiten-Buch. Mühlviertel / Südböhmen. Dovustrannä ktüha. Mühlviertel / Jiznf Cechy. BandU. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für regionale Bildungs- und Kulturarbeit. Eine Saurüsselproduktion. Druck: Plöchl, Freistadt 1990. 213 Seiten mit 31 Schwarz weißfotos. Liegt Böhmen noch am Meer, glaub' ich den Meeren wieder. Und glaub' ich noch ans Meer, so hoffe ich auf Land. (Ingeborg Bachmann) Mit der „Sanften Revolution" in der Tsche choslowakei am 17. November 1989 und der an schließenden Öffnung der Grenze ist auch in die Grenzregion des Mühlviertels eine vor einem Jahr noch undenkbare Bewegung gekommen. Endlich

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