Außerdem berichtete mir der damals beim Steinbruch als Feldbahnlokführer beschäftigt gewesene tiermann Eggen reiter sea, daß der damalige Bauleiter des Steinbruchs, Herr Ing. Walter Schauberger, beim „Pfaffenlöchl" Knochenfun de gemacht hatte. Hier etwa heute Kul turschichten nachweisen zu wollen, stößt auf große Schwierigkeiten, weil das Ge lände vor dem Steinbruch kaum noch et was vom urspünglichen Bodenmaterial aufweisen dürfte. Und dennoch - vielleicht gelingt es einst einem oder einigen mit besserem Wissen und Können und wohl auch der dazu nötigen Porhon Glück Ausgestatte ten, hier fündig zu werden - oder auch nur dieses kleine Steinchen Heimat geschichte ins größere Mosaik auf sei nem rechten Platz einzufügen. S. J. Pramesberger ,/s Furilrag'n" (Das Furchentragen) Vor kurzem hörte ich aus dem Mun- l de eines betagten Bergbauern den ^ Spruch: i „Bon Schnölln ön krump'n Bühö, ^ Da gibt's a Furitrag'n - | ^ Und we a krumpö Nas'n hat. Dem wird's auf greha g'schlag'n." '' Da fiel es mir ein, daß es an der Zeit wäre, einmal von dem längst ausgestorbenen *" Brauch des „Furchentragens" zu er^äh- " len, an den sich im Goiserer Tal nur noch ^ ganz alte Leute erinnern können. Zunächst aber sei der vorstehende ^ mundartliche Ansagespruch für jene Le ser, die seinen Sinn auf Anhieb nicht ^ ganz verstehen, in ein etwas handsame- ^ res Deutsch gebracht; ^ s „Beim Schnöll am krummen (steilen) \ Bühel, c Da gibt's ein Furchentrag'n — £ Und wer eine krumme Nase hat, | \ Dem wird sie gerade g'schlag'n!" c F Das Furchentragen war in jenen rriüh- t; samen Zeiten ein bedeutender Arbeits- -J brauch, als die Bauern im Goiserer Ber gerriedel (Steuergemeinde Lasern) auf ihren steilen Äckern noch das Korn, den Hanf und den Lein anbauten, um auf eigenem Grund nicht nur Getreidefrucht für das tägliche Brot, sondern auch Pflan zenfasern für die Leinwanderzeugung zu gewinnen. Man kann es sich leicht vorstellen, daß das Pflügen auf den steilen, abschüs sigen Bergäckern überaus beschwerlich war. Bevor man damit begann, mußte an der untersten, talwärts gelegenen Grenze des Baulandes der Rain mit Haue und Schaufel in der Breite und Länge zweier Ackerfurchen händisch abgegraben werden, so daß eine waagrechte Boden stufe entstand, in der die Schollen der er sten vom Pflug aufgeworfenen Furche Platz fanden. Die anfangs mit Haue und Schaufel aus dem Acker gehobenen Schollen wurden einstweilen auf kleine Haufen geschichtet. Dann zog man mit dem Pflug waagrecht den Hang entlang Furche um Furche, deren Schollen sich talwärts in die vom Pflug aufgerissenen Ackerwellen beziehungsweise Boden-
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