„Venus von Gunskirchen", vermutlich der Venus Anadyomene im Reich der Ptolemäer (133 v. Chr.) nachempfunden. Foto: Karl Werkgarner KG, Wels jenem Ort zu bezeichnen, in dem diese gefunden werden. Die dem griechischen Schönheitsideal nachempfundene Bronzeplashk hat im September 1913 Josef Kreuzmayr, Sohn am Deixlergut, aus dem Boden des Minselfeldes ausgeeggt, im Jahr 1926 um 2.600 Schilling an das Stadtmuseum Wels verkauft, und seit dem ist sie dort zur Schau gestellt. Wie kam es zu der falschen Bezeich nung „Venus von Wels"? Auf einer Post karte mit dem Bild der Statuette, die während der nationalsozialistischen Ära (1940 /41) vom Kulturamt der Stadt Wels herausgegeben wurde, ist folgender Text aufgedruckt: „Berühmte antike Klein plastik, etwa 2000 Jahre alt, im Boden der Stadt Wels, Oberdonau, gefunden und eine ihrer größten Kostbarkeiten. Ihre Nachbildung in Überlebensgröße schmückt einen Brunnen. Original abgüsse der Statuette bilden die höchste Ehrengabe der Stadt Wels". Stadtrat Ferdinand Wiesinger, Ku stos des Stadtmuseums Wels, berichtete 1941 über das Ausstellungsobjekt wört lich: „...einzelne besondere Kunstwerke sind Importware, so die hellenistische Venusfigur, die nunmehr in Lebensgröße in Bronze zur öffentlichen Aufstellung von einem namhaften Wiener Künstler hergestellt wird!.. Mag. Ingrid M. Mittermayr nimmt zu dem berühmtesten Fund auf Gunskirchner Boden Stellung und bemerkt, daß eine Nachbildung der „Venus von Gunskirchen" von dem Bildhauer Jos. Fr. Riedl in Überlebensgröße ge meißelt und im Messegelände der Stadt als „Venus von Wels" aufgestellt wurde.^ Diese Statue ziert einen Brunnen. Auf dem zylindrischen Sockel ist folgender Text eingemeißelt: „Das Vorbild dieser Frau, genannt die Venus von Wels, hob man aus der Erde unserer Stadt, in der sie zweitausend Jahre ruhte. Bewußt ihres Wertes und der Verpflichtung, die über lieferte Schönheit auferlegt, schuf der hohe Rat diesen Brunnen als Anerken nung und Gruß an eine Zeit, gleich der ^ Ferdinand Wiesinger, Wels an der Traun (Biogra phie). In: Der Heimatgau, 2. Jg. Linz 1940/1941, S. 127. ^ Ingrid M. Mittermayr, Funde aus der Ur- und Frühgeschichte Gunskirchens. In: Heimatbuch Gunskirchen. S. 79 f.
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