Die Vorgeschichte seiner Krankheit reicht - wie bereits erwähnt - mehrere Jahre zurück und äußert sich in Herz beschwerden, Unruhegefühl, Schwindel, Unsicherheit beim Stehen, auch in Seh störungen u. a. Der Amtsarzt stellt allge meine Arteriosklerose, Diabetes und cerebrale Durchblutungsstörungen fest. Schon 1963 setzte sich die Personal vertretung dafür ein, dem hochverdien ten Schulmann, Forscher und Volksbild ner möge der Titel „Professor" ehrenhal ber verliehen werden. Doch die Wiener Ministerialbürokratie im Unterrichts ministerium ließ sich über Gebühr Zeit, so daß der damalige Bezirksschulinspek tor Heinrich Schadner und der Obmann der Lehrergewerkschaft Johann Triimmer zur Eile mahnten, da Weinberger nun ernstlich erkrankt war. Noch am 6. März 1966 schrieb seine Gattin an den Bezirksschulrat: „Leider hat sich der Ge sundheitszustand meines Mannes so verschlechtert, daß er sich an der Ehrung nicht mehr erfreuen kann. So gerne hätte er noch der Wissenschaft gelebt, so viel wollte er noch arbeiten. Erschütternd ist es, wie arm und hilflos er daliegt. Alles tä te ich, und niemand kann helfen..." Am 15. März 1966 fuhren Bezirks schulinspektor und Gewerkschaftsob mann nach Mettmach und brachten d|em todkranken Ludwig Weinberger das De kret seiner Ernennung zum Professor ho noris causa. Aus einer Aktennotiz von Bezifksschulinspektor Schadner erfährt man, daß die Fahrt durch private Initiative möglich wurde (HD i. R Lois Auffanger fuhr mit seinem eigenen Pkw). Nachdem Prof. Weinberger den Abschiedsgruß „Auf Wiedersehen!" leise, aber vernehm lich beantwortete, darf angenomrhen werden, daß er die herzlich gemeinten Worte noch verstand. Einen Tag nach Vollendung seines 55. Lebensjahres verstarb Prof. Ludwig Weinberger am 17. März 1966 an den Folgen mehrerer Krankheiten, unter an derem an Gehirnschwund. Am ersten Frühlingstag wurde er unter Beteiligung einer schier unübersehbaren Trauer gemeinde am Ortsfriedhof von Mett mach bestattet. Seiner Witwe, Frau Berta Weinber ger, gingen zahlreiche Kondolenzschrei ben zu, die alle Zeugnis von der hohen Wertschätzung gaben. Hier eine kleine Auswahl.® Grabstätte in Mettmach. Foto: Sonntag ® Helene Mairinger, Mettmacher Heimatbuch. 1976, S. 55-63.
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