OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 1

und Kartenmaterial, Kompaß und Maß band nicht fehlen durften. Manchmal war ich Zeuge, wenn „mein Herr Lehrer" von solch einer Fahrt in das Schulhaus von Friedburg zurückkam und sich |an die Auswertung machte. So sehe ich ihn in meiner Erinnerung im sHllen Kämmer lein sitzen, über sein Mikroskop gebeugt und konzentriert arbeiten. Seine Interessengebiete treten immer klarer zutage: Eiszeitkunde, Geo morphologie (= Entstehung der Erdober fläche) und die Alpenvorlandsgeologie, wobei er besonders das Gebiet von Oberösterreich und dem Salzburger Flachgau erforscht. 1937 wird er im 1. Lehrer-Wett bewerb Ober Österreichs Preisträger für seine eingereichte geologische Arbeit.^ Wie sehr sich der junge Autodidakt immer häufiger mit seinen Arbeiten an die Öffentlichkeit wagt, zeigen eine Reihe von Aufsätzen und Abhandlungen, die bereits vor und während des Zweiten Weltkrieges erschienen sind: - Über die Abzweigungswinkel der Blattnervatur. - Naturwissenschaften 22 (1934), S. 205. - Beitrag zum Exkursionsbericht der naturkundlichen Heimattagung Ried 1937. - Heimatgaue 18 (1938), S. 145146. - Der geologische Bau des oberen Inn viertels. - Mitt. f. Erdk. 7 (1938), Nr. i/2, S. 2-23, mit geologischer Karte 1:75.000. - Diskussionen in: Verhandlungen der III. Internationalen Quartär-Konferenz 1938 (Wien, Geol. Landesanstalt), S. 160, 211. - Berichtigung zum Exkursionsbericht der Internationalen Quartär-Konfe- - Zeitschrift für Gletscherkunde 26 (1938), S. 186. - Meteorbeobachtung. - Himmelswelt 1939. - Gleitfaltung einer Schneedecke und Ähnliches. - Aus der Heimat 54 (1941), Heft 12, S. 161-165. - Die Eiszeit in Oberdonau. - Der Hei matgau 3 (1941), S. 61-69. - Frostspalten und Froststrukturen in Schottern bei Leipzig. - Geol. Rund schau 34 (1944), Heft 7/8, S. 539-544, Sonderband „Diluvialgeologie und Klima". Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt Weinberger seine Forschungstätigkeit intensiv fort und profiliert sich als Fach mann auf dem Gebiete der Glazialfor schung immer mehr. Ebenso macht er sich zum Rufer und Mahner für den Na turschutz im lokalen Bereich. Das be weist sein Beitrag in der Neuen Warte am Inn vom 24. Jänner 1946 „Der Natur schutz und das Ibmer Moor". Darin warnt er vor den Folgen der geplanten Torfbrikettierungsanlage beziehungs weise einer Torfverkokungsanlage und ruft zur Erhaltung dieser einmaligen und einzigartigen Landschaft in Österreich auf. Hier sollte ein Moor, das geradezu ein wissenschaftliches Archiv darstellt, das in einer Gegend Österreichs liegt, die die nördlichste ist, die von eiszeitlichen Gletschern erreicht wurde, zerstört wer den. Kein Heimatfreund dürfe da untätig zusehen. - Heute steht dieses Gebiet im Bezirk Braunau unter Naturschutz. Es folgen wieder einige Beiträge aus verschiedenen Bereichen, so: - Der unschädliche Schädling. - Uni versum 1 (1946/47), S. 243. F. Berger, Preisträger im 1. Lehrerwettbewerb. L. Vbl., 1937, Nr. 280.

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