OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 1

nahe gelegenen Lochen ein kleines Haus, und so besuchte Ludwig von 1917 bis 1922 die dortige Volksschule. Danach begannen seine Salzburger Jahre; von 1922 bis 1925 in der Bürgerschule und anschließend bis 1930 an der Lehrerbil dungsanstalt. Schon dort zeigte er beson deres Interesse für die naturwissen schaftlichen Fächer. Nach einer eineinhalb]ährigen War tezeit erhielt Weinberger einen Posten als provisorischer Lehrer an der dreiklassigen Volksschule in Friedburg. Er war der von allen Schülern geliebte Lehrer: ge recht, humorvoll, im Vortrag anschau lich und interessant, uns alle fesselnd, gütig, nicht nur Lehrer, auch Erzieher, und daher von den Eltern sehr geschätzt. Nachdem er im Herbst 1934 das Lehrbefähigungszeugnis für Volksschulen in Salzburg erworben hatte, wurde er auf eigenes Ansuchen hin im Februar 1935 als definitiver Lehrer an die Volksschule Mettmach, Bezirk Ried, versetzt, wo er aber nur ein Jahr lang tätig war. Bereits 1937 legte er die Hauptschulprüfung aus den Gegenständen Erdkunde, Natur geschichte und Naturlehre mit Aus zeichnung ab. Für kurze Zeit unterrichte te er an der Knabenhauptschule Ried, war an der KH 5 (Jahnschule) in Linz und vom April bis August 1940 als provisori scher Direktor der Knabenhauptschule Neumarkt-Kallham. Zu Beginn des Schuljahres 1940/41 finden wir ihn in der gleichen Funktion an der neuerrichteten Hauptschule Mondsee. Am 14. Oktober 1940 mußte er zur deutschen Wehr macht (Luftwaffe) einrücken.^ Als Soldat war er in Mittel-, Ost- und Norddeutsch land, in der Tschechoslowakei, in Däne mark und Norwegen. In Mettmach lernte er die Volks schullehrerin Berta Frauscher kennen. die er am 24. April 1941 heiratete. Seither war er in der Ortschaft Gledt bei Mett mach ansässig. Die Ehe blieb kinderlos. Im Standesblatt, das beim Bezirks schulrat Braunau aufliegt, wird als der Tag der Entlassung von der deutschen Wehrmacht der 1. Oktober 1945 angege ben. Von da an war Ludwig Weinberger als Hauptschullehrer an der Hauptschule Aspach tätig. In diesen Jahren wird seine Dienstbeschreibung stets mit der Note 1 bezeichnet, auch alle Begutachtungs punkte tragen diese Note. So sprach ihm der Bezirksschulrat Braunau bereits 1948 und dann 1955 für sein pflichteifriges Wirken und seine ausgezeichneten Un terrichtserfolge Dank und Anerkennung aus. Dies tat auch der Landesschulrat für Oberösterreich im Jahre 1958. Ein Jahr später wurde er vom Bundespräsidenten mit dem Titel „Schulrat" ausgezeichnet. Als Sohn kleiner Leute war es ihm unmöglich, eine Universität zu besuchen. Dazu fehlten die Mittel. Aber der junge Ludwig Weinberger, der sich immer mehr für Geologie interessiert, zeigt eine Zielstrebigkeit, die ihn beflügelt. Er wird zum Autodidakten. Seine Bibliothek, insbesondere die Fachliteratur, wird immer umfangrei cher. Er erwirbt antiquarische Werke und Neuerscheinungen und wird durch deren Studium zum Spezialisten, der bald auf sich aufmerksam macht. Dabei bleibt er aber nicht am trockenen Buch wissen hängen, sondern ist viel unter wegs, per Rad und zu Fuß, später mit einem Puch-Roller. Ein Auto besaß er nie. Immer hat er seinen Rucksack bei sich, in dem Hammer und Lupe, Schreibzeug Chronik der Hauptschule Mondsee.

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