und allzeit, ja weit über Menschengedenken oben zu Steinbach ihre Lade und Her berge gehabt und nicht unten oder außerhalb des Ortes. Daraufhin wurden sie bei der nächsten Handwerkszusammenkunft zu Bartholomäi (24. August 1611) an der Riedersteyr über ihre Meinung befragt, abgemahnt und vertröstet, daß die Herrschaft den Herbergsvater Schlüsslmayr an der Riedersteyr dahinbringen wolle, daß er sich gebührend und wie ein Vater gegen sie verhalte.^^ Der erzwungene Wechsel des Zechmeisters Strobl zur Neuhofener Zunft Der ledige Zimmergeselle Hans Krätscheneder wohnte in der Pfarre Sierning und war dem Steinbacher Handwerk einverleibt. Ohne Abmeldung entfernte er sich davon und trat der Zunft der Zimmerleute zu Neuhofen an der Krems bei. Dort arbei tete er als Meister und nahm fremde Gesellen auf, obwohl er keine Meisterprüfung abgelegt hatte. Darauf drohte ein allgemeiner Aufstand des Gesindes, weil andere Gesellen das gleiche tun und ebenfalls als Meister arbeiten wollten. Eine weitere Verwirrung kam daher, weil der Zechmeister Hans Strobl des Zimmerhandwerks zu Steinbach gezwungen wurde, die Zunft zu wechseln. Das geschah 1611 auf Anregung des Hans Krätscheneder, der die Grundherrschaft Strobls beinflußte.Der Pfleger der HerrschaftGschwendtließ seinen Grunduntertan Hans Strobl aus Sierning bei Strafandrohungvon zehn Dukaten zum Jahrtag der Zimmerleute nach Neuhofen kommen. Dort befahl er Strobl, er müsse sich in die Neuhofener Zimmererzunft einverleiben. Der Pfleger wollte keine Entschuldigung annehmen und zwang seinen Pflegs- und Verwaltungsuntertan Strobl gegen dessen Willen, die Zunft zu wechseln. Die Zimmererzunft in Steinbach bat deswegen 1611 den Burggrafen und Rentmeister in Steyr um Hilfe. Außerdem sollte die Herrschaft Losensteinleiten als Grundobrigkeit des Krätscheneder ersucht werden, den Hans Krätschenedermit Strafandrohungnach Steinbach zu zitieren, damit er hier ordent lich Abschied („Urlaub") nehme.^^ Die mißglückte Rückführung der Haller Zimmerer zur Steinbacher Zunft Die Herrschaft Steyr erließ am 22. Mai 1617 bei der Handwerksversammlung in Steinbach einen Bescheid für das Handwerk der Zimmerleute zu Hall und Stein bach wegen Zusammenfügung ihrer zertrennten Handwerksladen. Dieser Bescheid befahl den Zimmerleuten der Werkstatt Hall, sich nach Ablauf ihres heurigen Jahr tages wieder der Zimmerleut-Hauptwerkstatt in Steinbach einzuverleiben und in Oö. Landesarchiv: HA Steyr, Sch. 1078, Fasz. 167, Nr. 26. Zimmerleute zu Steinbach an den Burg grafen und Rentmeister der Herrschaft Steyr, 10. August 1611. - Protokoll der Befragung der Zimmerer am 24. August 1611. Oö. Landesarchiv; HA Steyr, Sch. 1078, Fasz. 481, Nr. 6. Zimmerleut in Steinbach an den Burggrafen und Rentmeister zu Steyr, 1611.
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