Zunftfahne der Steinbacher Zimmerkutinnung, welche früher in der Pfarrkirche Steinhach an der Steyr aufgestellt war. Foto: Ernst Taucher Fensterläden, Ofenbänken in grobem Holz, Einschlagtruhen mit eisernen Bügeln, unversperrbaren Brotkästen, Essigstellen und einfachen Betten in Pferdeställen. Den Gäuzimmerern wurde gestattet, grün oder gelb gestrichene Betten, Kästen und Tru hen zu erzeugen.® Der Zimmermeister Füneder, der in der Pfarre Aschach an der Steyr wohnte und zur Steinbacher Zunft gehörte, führte offenbar auch Tischlerarbeiten aus. Anfang November 1689 erschien er mit seinen drei Zimmergesellen Martin Jägerhueber, Christoph Rodlmayr und Thoman Artmann beim ehrsamen Handwerk der Tischler zu Kirchdorf an der Krems. Dort ließ er die drei Gesellen als Lehrjungen zum Tischlerhandwerk aufdingen (aufnehmen) und war für sie Bürge (falls dem Meister durch den Lehrjungen Schaden erwachsen sollte, verpflichtete er sich als Bürge, diesen wiedergutzumachen). Dabei handelte Füneder aus, daß seine drei Gesellen schon nach wenigen Wochen wieder freigesagt werden sollten. Also hätten die drei Gesellen nur wenig Zeit zum Erlernen des Tischlerhandwerks gehabt, viel kürzer als die übrigen Tischlerlehrjungen. Offenbar konnte Füneder bereits auf Vorkenntnisse seiner Zimmergesellen verweisen. Dagegen beschwerte sich das ehrsame Handwerk ^ fosefOfner, Das Handwerk der Stadt Steyr in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Phil. Diss. Univer sität Graz 1959, S. 155.
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