OÖ. Heimatblätter 1991, 45. Jahrgang, Heft 1

Gerüst, das oben von den Hölzern des „Bundtrams" zusammengehalten wird. Dieses Gerüst wird außen mit senkrecht aufgenagelten Brettern verschalt und mit einem Dach versehen.^ Hatte ein Zimmermann einen Dachstuhl vollendet, verzierte er unterm Dach vorsprung die Rofen, Mauerbänke und Staubläden liebevoll mit Rötelfarbe. So ent standen einfache Muster aus Ranken, Zickzacklinien, Rauten, Sternen, Punkten und anderen einfachen Motiven. In Steinbach an der Steyr findet man heute noch an zehn alten Gebäuden Zimmermannsmalerei. Im Steyrtal gibt es meines Wissens nur Zim mermannsmalerei in roter Farbe. In anderen Gegenden des Landes verwendeten die Zimmerleute auch mehrere Farben.^ Das schönste Zeugnis vom künstlerischen Schaffen der Zimmerer sehen wir in den prunkvoll geschnitzten Tramdecken der Umgebung. Wer es sich leisten konnte, ließ Balkendecken im Haus anbringen und auch verzieren. Typisch für unsere Gegend ist der prächtig geschnitzte Rüstbaum in der guten Stube der Bauernhöfe. Meist sind auch die übrigen Balken der Decke verziert, besonders oft in alten Gasthäusern und auch in Wohnsitzen vermögender Handwerker. Uralte Symbole \ T» -Si \ 'h. «... Ife %. Ifcw % > ^ V . ' 0 . ■ 5 T • ■ ■ ■ . \ Küsthaum in der „Guten Stühe" des Steinfellnergutes, Steinhach an der Steyr Nr. 25. Foto: Heinrich Kieweg ^ Eduard Kriechhaum, Das Bauernhaus in Oö., Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, 29. Bd, Heft 3, S. 46 ff. ^ Max Kislinger, Bauernherrlichkeiten, S. 21 ff.

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