Literaturangaben bei den einzelnen Beiträgen und eine ausgewählte Literaturliste am Ende des Buches ergänzen dieses Gesamtwerk zu einem unerläßlichen Handbuch für alle, die sich mit kir chenmusikalischen Reformen und mit der Kir chenmusik des 19. Jahrhunderts befassen wollen. Karl Mitterschiffthaler Max Maetz: Weilling - Land und Leute, Bauemroman. Hrsg, von Karl Wiesinger mit einem Nachwort von Richard Wall. Grünhach: Edition Geschichte der Heimat. 18t Seiten, S 180,-. ISBN 3-900943-05-02 Für den 12. März 1971 war eine Lesung des dichtenden Jungbauern aus der Gegend um St. Flo rian Max Maetz im Linzer Römerhof angekündigt. Schon Wochen vorher gab es die wildesten Speku lationen um den neuen Heimatdichter, der es mit seinen erfrischend ungekünstelten Dorfgeschich ten geschafft hatte, in den Wiener „Protokollen" publiziert zu werden. Als sein Mentor trat immer wieder der Linzer Schriftsteller Karl Wiesinger auf, und in Künstlerkreisen und Redaktionsstuben wollten die Gerüchte um den Newcomer nicht ver stummen. Zu Gesicht hatte ihn bis dato ja niemand bekommen, dementsprechend groß war der Publi kumsandrang bei der mit Spannung erwarteten Lesung. Doch der Dichter kam nicht. An seiner Stelle las ein Schauspieler seine Texte. Geschickt trieb Karl Wiesinger alias Max Maetz das Ver steckspiel weiter. Daß er selbst sich hinter dem Pseudonym verbirgt, vermutete anfangs niemand. Er schickte die Arbeiten an verschiedene Verlage, und die „Eremiten-Presse" in Düsseldorf brachte sie schließlich als Buch heraus. In der Heimat kam die Presse dem „öffentlich keitsscheuen Agronomen" allerdings allmählich auf die Spur und lüftete sein Geheimnis. Daraufhin erschien eine Parte, daß Max Maetz „im Besitz der letzten Ölung rasch, aber unerwartet von uns ge gangen ist". Womit das Verwirrspiel noch eine Weile weiterging. Das Buch war bald vergriffen und wurde nun, 20 Jahre später, neu aufgelegt. Die Geschichten des Florianer Kraftlackels haben nichts an sprach licher Frische verloren. Max Maetz schreibt, wie er redet, also wie ihm der Schabel gewachsen ist. Er schert sich nicht um Orthographie und Inter punktion, bringt eruptiv und spontan seine Ge schichten zu Papier. Jene, die Max Maetz' litera rischen Aufstieg selbst mitverfolgt haben, werden sich neuerlich über die „Matrosenhochzeit", das „Sargtischlerfest", die deftig-heftige „Hochzeits nacht" und all die anderen Geschichten aus und um Weilling amüsieren. Für jüngere Leser ist er vielleicht die literarische Entdeckung. Im Nachwort des Bandes faßt Richard Wall all die kuriosen Vorgänge um Max Maetz und seinen Bauernroman zusammen, der, wie es scheint, die Zeit überdauert hat. Während des Druckes dieser Ausgabe er reichte uns die traurige Nachricht vom Ableben Karl Wiesingers. Er starb in der Nacht zum 10. Fe bruar in Linz. Wiesinger, 1923 geboren, war seit 1952 freischaffender Schriftsteller und Journalist. Er arbeitete bei zahlreichen Literaturzeitschriften mit, schrieb Dramen, Hörspiele, Short stories für Zeitungen und veröffentlichte unter anderem „38 - ein Panoramaroman", „Der rosarote Straßen terror", „Standrecht", „Der Wolf". Fritz Lichtenauer Andreas Kraus: Maximilian L, Bayerns großer Kur fürst. Graz - Regensburg: Verlag Shjria - Pustet 1990.372 Sei ten, 13 Abbildungen, S 350,-. ISBN3-222-11972-4 (Styria) und 3-7917-1250-0 (Pustet) Bei vielen historischen Persönlichkeiten, die in einer bewegten Zeit in Erscheinung getreten sind, haben sich weder die Zeitgenossen noch die aus dem zeitlichen Abstand objektiver urteilende Nachwelt zu einer eindeutigen Wertung durch ringen können. Obwohl bisher nicht wenig über eine der herausragenden Gestalten der ersten Hälf te des 17. Jahrhunderts, Kurfürst Maximilian 1. von Bayern, geschrieben worden ist, gibt es noch im mer keine umfassende Lebensbeschreibung dieses Herrschers, der seine Zeit maßgeblich mitgestaltet hat. Auch der Autor des besprochenen Werkes, emeritierter Ordinarius für Geschichte an der Uni versität München, versagt es sich, das Buch als eine Biografie Maximilians vorzulegen, sondern be scheidet sich, „weil die persönlichen Zeugnisse noch längst nicht hinreichend gesichert sind", mit einer „vorläufigen Bestandsaufnahme" und einer über eine Skizzierung erheblich hinausgehende Darstellung der bayrischen Geschichte von etwa 1600 bis 1650. Kraus gelingt es, die gegen die bisher überwiegend negative Beurteilung des bayrischen Fürsten sprechenden Argumente herauszustellen, welche Maximilian in einem besseren Licht er scheinen lassen. Die neuere Forschung anerkennt.
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