heben. Die Karner, Friedhofskapellen etc. werden nach folgender Gruppeneinteilung, innerhalb die ser jeweils alphabetisch, behandelt: „I. Die ,klassi schen' romanischen und frühgotischen Rechteck bauten", „II. Die romanischen Bruchstein-Rund bauten", „III. Die romanischen und frühgotischen Rechteckbauten", „IV. Die gotischen Quadrat- und Rechteckbauten", „V. Die gotischen Rundbauten", „VI. Die gotischen Polygonalbauten", „VII. Renais sance- und Barockbauten" und „VIII. Wehrtürme / Höhlen". Was unser Bundesland betrifft, werden I die meisten Objekte der Gruppe IV zugeordnet. Dazu wird auch zum Beispiel die ursprünglich als Eras muskapelle erbaute Filialkirche Mariahilf in Peperbach gezählt, was denn doch zu weit hergeholt er scheint, so schwierig in manchen Fällen eine Zuordnung auch ist. Das Literaturverzeichnis am Ende des Werkes ist zwar äußerst reichhaltig doch wäre eine Zutei lung bei den einzelnen Beschreibungen für | die Weiterarbeit an noch so manchen offengebliebe nen Problemen wünschenswert gewesen. Wichtige Einzeluntersuchungen blieben gelegentlich [un berücksichtigt, so zum Beispiel die ausführliche Arbeit von M. Eitzlmayr „Die Filialkirche St. Mar tin zu Braunau" (Oö. Heimatblätter, 39. Jg., 1985, S. 305 ff.), in der nie von einem „Karner" die Rede ist, als welcher er im vorliegenden Werk in Grup pe IV beschrieben wird. So wertvoll diese Zusammenstellung, nicht zuletzt wegen des reichen Bildmaterials (Fotos, Skizzen und Grundrißpläne) auch ist, wird may sie doch nur als erste Gesamtschau zu diesem nicht gerade einfachen Thema bezeichnen können. Dietmar Assmann Werner Auer - Josef Stock: Bildstöcke und VVegzeichen in Tirol. Innsbruck: Tyrolia-Verkg 1990. 127 Seiten mit zehn Färb- und neun Schwarzweißabbildungen sowie 17 Zeich nungen. S 198,-. ISBN 3-7022-1758-4 Der Titel des Buches läßt auf ein Übersichts werk über die religiösen Kleindenkmäler, speziell der Bildstöcke, in Tirol schließen, tatsächlich han delt es sich um eine zwar sehr gut aufgemachte Darstellung zu dieser Thematik, deren Anliegen es ist, das „Bewußtsein" um diese sichtbaren Zeichen der Frömmigkeit „wieder zu wecken und lebendig zu halten und auf die Bedeutung dieser Kleinodien aufmerksam zu machen, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben". Es geht also weniger um eine systematische Obersicht der verschiedenen For men und ihrer Häufigkeit in den einzelnen Regio nen - auch wenn in der Auswahl diese durchaus berücksichtigt wurden - als vielmehr um ein Hin führen auf ihre Bedeutung in religiöser Sicht, aus der heraus sie ja einst und jetzt errichtet wurden, wobei durchaus auch zumeist lokalhistorische Anlässe das auslösende Moment der Errichtung Das Kapitel „Geschichte und Formen" bietet eine zwar knappe, aber gute Einführung in die ge wisse Sonderstellung Tirols, wobei auch regionale Unterschiede herausgearbeitet sind. In der Typo logie wird die für das gesamte Pustertal so charak teristische Form des „Wangenbildstocks" in die Gruppe der „Tabernakelbildstöcke" eingereiht, was nur sehr bedingt zutrifft; überhaupt werden die einzelnen Formen zwar mit guten, brauchbaren Skizzen dargestellt, aber nicht immer nach der gängigen Terminologie bezeichnet. Der Hauptteil des Buches ist einem Streifzug durch den Festkalender gewidmet, angefangen mit dem alten Jahresbeginn zu Mariä Verkündigung, verschiedene Heiligenfeste mit einbeziehend, bis hin zur „Anbetung der Könige". Für jedes der insge samt 30 behandelten Feste wurde, regional sehr ausgewogen, ein Objekt in Nord-, Süd- oder Ost tirol ausgewählt, auf dem eine derartige Darstel lung zu finden ist. Dieses wird genau beschrieben, und im Anschluß daran hat der Theologe das Wort, der zu jedem Objekt beziehungsweise zum Festtag einen religiös-meditativen Text verfaßte. Kleinere Fehler fallen wohl nur dem Ortskundigen auf, etwa wenn die erwähnten malerischen Bild stöcke von Silz an den östlichen (richtig: westli chen) Ortsausgang verlegt werden. Jene Orte, aus denen ein Bildstock zur Darstellung gelangt oder sonst im Text erwähnt ist, sind nur in einer beigege benen Kartenskizze zu finden. Kurtatsch liegt aller dings ortographisch rechts der Etsch und nicht links; statt Weisberg muß es richtig Welsberg hei ßen. „Dieses Buch ist eine Verneigung vor der be scheidenen Schönheit, dem kleinen Wunder am Wege. Bildstöcke warten auf den Wanderer, auf den, der dieser Erde noch im Detail nachspürt...
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