drücke, die wohl dazu beitragen sollen, mit offenen Augen durch das Land zu gehen und Schönheiten zu betrachten, die heutzutage nicht mehr alltäglich sind. Der Autor hat es hervorragend verstanden, eine Einheit von Text, Bild- und Planmaterial dem interessierten Leser zu liefern. Alexander Jalkotzy Rudolf Lehr, Klaus Schenner: Dachstein - Abenteuer in Vergangenheit und Gegenwart. Linz: Landesverlag, 1990. 106 Seiten, S 490,-. ISBN 3-85214-531-7 Der Dachstein: ein Gebirgsstock, der die Menschen zu allen Zeiten faszinierte. Viel wurde schon über dieses Gebiet und seinen Hauptgipfel, den 2.995,01 m hohen „Hohen Dachstein", ge schrieben. Rudolf Lehr, der gerade mit dieser Region Österreichs stark verbunden ist - er orga nisierte z. B. eine internationale Ausstellung über die Hallstattkultur -, ist es gelungen, in seinem Buch, das schon allein durch das eher ungewöhn liche Querformat auffällt, ein sehr umfassendes und abgerundetes Bild dieses Landesteiles wieder zugeben. Der Dachstein bietet für jeden etwas: „für Bergsteiger, Kletterer, Wanderer, Skifahrer und Schauer." Auf alle Fälle ist er ein Berg für Indivi dualisten. Als ausgezeichneter Kenner des Gebiets be schreibt Lehr die Geographie, die Geschichte, die Welt unter Tag den Einfluß des Dachsteins auf die Literatur und die Menschen und ihre Bräuche mit großer Sachkenntnis und mit viel Einfühlungs vermögen, immer wieder gewürzt mit vielen humorigen Anekdoten. Selbstverständlich ist ein großer Teil des Buches dem Dachstein selbst gewidmet, seinen Wänden und vor allem der Geschichte seiner Er schließung. Die Namen, die untrennbar mit diesem Berg verbunden sind, wie Friedrich Simony, Paul Preuß, die Steiner-Brüder, Sepp Seethaler, findet man heute in vielen Hüttennamen und Routen namen wieder. Ihnen ist ein eigenes Kapitel gewid met, in dem der Leser sehr viel über die Biographie dieser alpinistischen Pioniere findet. Aber auch Bergsteiger der Gegenwart, wie Leo Schlömmer, Peter Perner, Klaus Hoi, Toni Rosifka, Otto Mandl, um nur die bekanntesten zu nennen, finden hier immer noch Herausforderungen. Auch für weni ger Extreme zeigt Lehr Erlebnismöglichkeiten in dieser extremen Landschaft, weist aber auch immer auf die Gefahren, vor allem für im Gebirge unerfahrene Menschen, hin. Heute lassen sich das Gletscherplateau und auch viele andere Berge des Dachsteinmassivs be quem mit der Seilbahn erreichen, leider auch von einer großen Zahl von „Halbschuhtouristen", die sich aus Unkenntnis oft großen Gefahren ausset zen. Für konditionsstarke Wanderer empfehlen sich Routen von Hütte zu Hütte, die in einem eige nen Kapitel aufgelistet und kurz beschrieben wer den. Man muß aber gar nicht so hoch hinaus, um die Großartigkeit des Gebietes zu erleben. In „Rund um den Dachstein" führt Lehr den Leser nach Hallstatt, Obertraun, Gösau, Ramsau und in viele andere Orte am Fuß des Gebirgsstocks. Als Kalkgebirge ist die Dachsteinregion stark unter höhlt, und vor allem die Rieseneishöhle und die Mammuthöhle bilden touristische Attraktionen ersten Ranges. Trotz aller Erschließungen ist die Dachstein region noch immer ein Gebiet, in das sich gefähr dete Tier- und Pflanzenarten ungestört zurückzie hen können und sich hier vollkommen oder teil weise geschützt erholen können. Selbst neu ent standene Arten, die eng mit dem Massentourismus verbunden sind, entdeckt Rudolf Lehr in diesem Abschnitt über Flora und Fauna: „lepus pistus" und „porcus glacialis", das ganzjährig geschützte Ski haserl und die gefürchtete Gletschersau. Hervorragende Bilder von Klaus Schenner bringen dem Leser das Gebiet auch optisch näher. Ausgestattet mit dem Wissen, das durch die ses Buch vermittelt wird, wird man dem Land und seinen Bewohnern als Tourist sicher mit mehr Ver ständnis begegnen. Auch in diesem Buch kommt, wie es Landes hauptmann Dr. Josef Ratzenböck einmal gesagt hat, Rudolf Lehrs „tiefe Liebe zur Heimat" zum Ausdruck. Christian Hofinger WoUgang Heitzmann: Gesäuse. Linz: Landesverlag 1989. 192 Seilen, S 548,-. ISBN 3-85214-510-4 Wolfgang Heitzmann: Tourenbuch. Linz: Landesverlag 1989. S 148,-. ISBN 3-85214-511-2 Wolfgang Heitzmann, Germanist, Geograph und Regionalbetreuer der österreichischen Ar beitsgemeinschaft für eigenständige Regionalent wicklung im Ennstal, beginnt seinen Streifzug
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