Die Kost auf dem „Münichhof" in Eidenberg im achtzehnten Jahrhundert Im Stiftsarchiv Wilhering befindet sich eine interessante Urkunde aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die uns Abt Alan Aichinger hinterlassen hat.^ /7 \ P. Alan Aichinger war, bevor er am 22. November 1753 zum Abt gewählt wurde, der erste geistliche Verwalter des damals noch ca. 600 Joch (340 ha) großen Stiftsbesitzes in Eidenberg. Vorher war der Hof ständig an „Hofmeister" verpachtet.^ Als Abt hat er dann dem Stiftsschreiber eine Kostordnung für die Dienstboten am Meierhof und für die zur Robot verpflichteten Bauern aus Eidenberg und Lichtenberg dikhert. Man kann annehmen, daß sich die Kost am „Münichhof" (Mönchshof) nicht wesentlich von der Kost am Bauernhof unterschieden hat. Diese Annahme bestä tigen auch einige Stellen im Text. Verzeichnus. Was das iahr hindurch denen Mayrleuthen in Eydenberg in der Kost geraicht würdet. 1. Am Sonntag mittags: Fleisch, Krauth, und nachmülch, auf die nacht milchsuppen oder in abgang derselben ein Prenn- oder Wassersuppen. Nota wann die Rueben oder mähren gerathen, auch in Sommer, wann es Sallath gibt und die arbeith Starkh, würdet von bemelten darzur allzeit was gegeben. 2. In einer ordinarP wochen als am montag zu mittag Krauth, Sterz von Korn mell, nachmilch, so entweder in einer sauren milch, oder von gedörten obst, so ge sotten würd, die brür darvon. auf die nacht milch Suppen oder in abgang der selben ein brenn- oder Wassersuppen neben obigen was in Nota enthalten. 3. Erchtag^ zu Mittag gerauchtes Fleisch, suppen, Krauth und bemeldtes nach essen. auf die nacht wie am montag zumahlen das nachtessen ein Tag wie den ' Herrn Archivar Prof. P. Rainer Schraml, der mir Einsicht in die Archivalien gewährte, sei bestens gedankt. ^ Abt Alan Aichinger: Beschreybung des Eydenbergs, Stiftsarchiv Wilhering. ^ Gewöhnliche Woche. " Dienstag.
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