Andreas Schmellers „Bayerisches Wörterbuch".^^ Für die Buchstaben A - D/T kön nen auch die bisherigen 4 Bände des „Wörterbuches der bairischen Mundarten in Österreich" herangezogen werden,während für die weiteren Buchstaben, wenn nötig, auf die bei der Kommission für Mundartkunde und Namenforschung der österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien befindlichen Sammlungen zurückgegriffen werden muß.^^ Bei rund 40 immer wiederkehrenden Namentypen wird sowohl bezüglich der Bildung als auch der Bedeutung sowie der siedlungsge schichtlichen Aussage auf die im Einleitungsband gegebenen Erläuterungen ver wiesen. Zum vollen Verständnis eines Namens gehört auch die Erklärung der vom Usus abweichenden, meist hyperkorrekten oder als phonetische Direktanzeigungen aufzufassenden urkundlichen Schreibformen, die teilweise bis in die heuhgen amtli chen Formen nachwirken können. In manchen Fällen führten Volksetymologien als semantische Neumotivierungen nicht mehr verstandener Bildungen zu lautlichen Umgestaltungen, die ebenfalls aufgezeigt werden. Teilweise ist es auch notwendig, die dialektale Namensform besonders zu erläutern, vor allem wenn diese von der amtlichen Form über die regulären Lautunterschiede hinaus abweicht, öbwohl die ursprüngliche Bedeutung eines örtsnamens in den meisten Fällen ermittelbar ist und der Sprachwissenschaftler nur selten keine lautlich und inhaltlich berfriedigende Erklärung geben kann, lassen sich die Motive, die zur betreffenden Benennung geführt haben, im einzelnen meistens nicht mehr nachweisen, und dies vor allem dann nicht, wenn ein ahd./mhd. Appellativum mehrere Bedeutungen umfaßt. Wir verzichten daher weitgehend auf umschreibende Interpretationen, sosehr sie auch vor allem von Laien immer wieder gewünscht werden, und bringen solche nur dann, wenn wir meinen, daß die Bedeutungsangabe des zugrunde liegenden ahd./mhd. Appellativums für das unmittelbare Namenverständnis nicht ganz ausreicht. Schließlich verzichten wir grundsätzlich auf die Aufzählung und Widerlegung sprachwissenschaftlich nicht zu rechtfertigender, vor allem älterer Interpretationen, bei denen entweder die Wortbildung, die Lautenentwicklung, die Bedeutung oder die Herleitung aus einer Fremdsprache (Keltisch, Lateinisch, Slawisch) nicht konsequent beachtet ist. Damit soll ihre Prolongierung unterbunden werden. Hingegen werden sehr wohl mehrere sprachlich mögliche Interpretationen vorgetragen, wenn das Material keine eindeutige Entscheidung gestattet. 4. Ein letzter, mit L bezeichneter Abschnitt zitiert jene wissenschaftliche Lite ratur, die brauchbare Angaben zur etymologischen Interpretation oder weitere das E. Förstemann, Altdeutsches Namenbuch. 2: Orts- und sonstige geographische Namen. 3. Aufl. von H. Jellinghaus, 2 Bde., Bonn 1913. 1. Personennamen. 2. Aufl., Bonn 1900. H. Kaufmann, Ergänzungs band zu Ernst Förstemanns Altdeutsche Personennamen. München 1968. A4. Lexer, Mittelhochdeut sches Wörterbuch. 3 Bde., Stuttgart 1872-1878. ]. A. Schmeller, Bayerisches Wörterbuch. 2. Aufl. von K. G. Frommann. 2 Bde., München 1872-1877. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich. 3 Bde. Wien 1963-1983. Bd. 4, Lief. 23-27, Wien 1984-1989. Für die hilfsbereiten, mannigfaltigen Auskünfte danken wir herzlich Dr. Werner Bauer, Dr. Ingeborg Geyer und Dr. Erika Kühn.
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