OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 4

(auf)..." angemessen erfragt werden können. Es stimmt allerdings, daß die Orts namenformen, historisch gesehen, auf diese Weise entstanden und auch in derartigen Kontexten urkundlich überliefert sind. Wir geben daher die dialektale Namensform im allgemeinen im geläufigen Nominativ an. Nur bei wenigen sehr kleinen Sied lungseinheiten sind auch genannte präpositionale Fügungen wie In der Heide oder bei Hofnamen besonders als Besitz- bzw. Herkunftsname auf -er der Artikelgebrauch wie der Gruber üblich. Zur phonetischen Transkription dient das zum Teil modifizierte und vereinfachte Teuthonista-System, das bei Verwendung der Buchstaben des lateinischen Alphabets und zusätzlicher Diakritika auch für Laien leicht lesbar und verständlich ist. 2. Unter U werden die aus Urkunden im weitesten Sinn (Traditionen, Urba ren, Urkunden usw.) stammenden historischen Belege verzeichnet. Dabei wird auf den von Schiffmann gesammelten Materialien aufgebaut, diese werden aber, wie schon oben angeführt, präzisiert und erweitert. Die Wiedergabe unterscheidet sich von der bei Schiffmann dadurch, daß die wichtigen ältesten Überlieferungen bis 1200 nicht nur mit Hilfe der Belegsammlungen für den sogenannten „Neuen OrtsnamenFörstemann" auf Grund der Autopsie in Originalform, sondern auch im jeweiligen Überlieferungskontext gebracht werden. Soweit gedruckte Quellen vorliegen und das Oberösterreichische Landesarchiv Neukollahonierungen und Neufunde zur Verfügung stellen konnte, gilt dies auch für jüngere Belege. Wo dies nicht möglich war, werden die Belege entsprechend gekennzeichnet. Gegenüber den Datierungen von Schiffmann können diese des öfteren präzisiert werden: Vor allem wird die Ent stehungszeit späterer Abschriften oder Fälschungen angegeben, weil die Möglichkeit besteht, daß der Beleg dort nicht in der Schreibform des verlorenen Originals, son dern in der zur Überlieferungszeit üblichen Weise wiedergegeben wird. Bei wieder holtem Auftreten desselben Namens in ein und derselben Quelle genügt die einma lige Angabe des Namens bzw. die Hinzufügung davon abweichender Variabler. Schließlich sei noch vermerkt, daß bei mehrfach vorkommenden Ortsnamen oder bei urkundlichen Zeugennennungen mit Herkunftsort die einwandfreie Zuordnung oft schwerfällt, so daß mit einem Fragezeichen darauf aufmerksam gemacht wird. Überhaupt bestehen hier für den Namenforscher grundlegende Schwierigkeiten, denn die herausgebenden Historiker haben bei 8 von 11 Bänden des „ürkundenbuches des Landes ob der Enns" auf die Identifizierung der genannten Orte ver zichtet. 3. ünter £ wird der Ortsname auf Grund der urkundlichen Überlieferung und der dialektalen Form etymologisch nach Bildung (Simplex, Kompositum, Ableitung) und Bedeutung erklärt und das zugrundeliegende alt- oder mittelhochdeutsche oder dialektale Appellahvum oder der Personenname festgestellt. Dazu werden auch die Nachweise zitiert, und zwar für Personennamen die Angaben in Ernst Förstemanns „Altdeutschem Namenbuch" und seiner Ergänzung durch Henning Kaufmann sowie für Appellativa Matthias Lexers „Mittelhochdeutsches Wörterbuch" und Johann

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