berücksichtigt und durch Klammersetzung gekennzeichnet, die heute nicht mehr selbständig geführt werden, weil sie hauptsächlich durch Erweiterung des Wohnbau gebietes mit der nächsten, ursprünglich davon räumlich getrennten Siedlung zusam mengewachsen sind. Es folgt die Einstufung der Siedlung nach der Größe als Stadt, Markt, Dorf, Rotte, Weiler, zerstreute Häuser, Einschickt oder einzelner Hof mit Angabe des Häuserbestandes und der Einwohnerzahl nach der Volkszählung von 1981. Obwohl die Siedlungsgröße stets dem Wandel unterworfen ist, vermögen diese Angaben dennoch eine Vorstellung von der Entwicklung und der Bedeutung eines Ortes im Laufe der Zeit zu geben und machen oftmals klar, warum für heute größere Sied lungseinheiten die historische Erstbezeugung im allgemeinen viel früher einsetzt und dichter ist als für unbedeutend gebliebene kleine Ansiedlungen. Ein namenkundli ches Problem ergibt sich bloß hinsichtlich der amtlich verzeichneten einzelnen Hof namen. Es sind nämlich nur jene Höfe aufgenommen, die von der nächsten Sied lungseinheit so weit entfernt liegen, daß sie geographisch als selbständige Siedlungs einheit erscheinen, doch führen auch die einzelnen Höfe eines Weilers oder einer Rotte jeweils einen Hofnamen, den sogenannten Vulgo-Namen, der aber wegen ihrer Integrahon in die größere Siedlungseinheit amtlich nicht registriert wird. So enthält also das „Ortsnamenbuch" die Namen aller Ansiedlungen, die heute als selbständige Siedlungseinheiten gelten. Die Behandlung jedes einzelnen Ortsnamens erfolgt in der schon oben ange deuteten vierfachen Weise: 1. Eine mit D gekennzeichnete Angabe nennt die ortsübli che dialektale Aussprache des Ortsnamens. Als Gewährspersonen für die Direktauf nahmen wurden ortsansässige ältere Einheimische herangezogen. Trotzdem zeigt sich, daß bei heute allgemeiner Beherrschung von mehreren Sprachschichten - es sind dies der Dialekt (mit Basis- und Verkehrsdialekt), die Umgangssprache und die Standardsprache^^ - verkehrsdialektale bis umgangssprachliche Lautungen bereits stark verbreitet sind, die sich an den amtlichen Schreibformen orientieren. Ihnen wird heute im Volksbewußtsein vielfach Korrektheit zugemessen, während die oft stark davon abweichenden dialektalen Formen als verderbt gelten. Es erweist sich daher als dringlich, die heute in ihrer Existenz gefährdeten, in langer Tradition örtlich ent wickelten und für die Forschung sehr bedeutsamen dialektalen Namensformen auf zuzeichnen. öfters werden auch eine ältere und eine jüngere dialektale Namens form genannt, wobei die ältere entweder aus einer heute 20 bis 40 Jahre zurücklie genden Dissertation oder aus der Erinnerung älterer Leute stammt. Am Unterschied wird der dialektale Lautwandel der letzten Jahrzehnte deutlich, dem auch die dia lektalen Namensformen unterworfen sind. Diese dialektalen Namensformen werden durchaus in Bezeichnungsfunktion im Nominahv gebraucht, und es ist nicht richtig, daß sie nur in syntaktischer Einbettung wie „er wohnt in..." oder „er geht nach ' Vgl. P. Wiesinger, Sprachschichten und Sprachgebrauch in Österreich. In: Zeitschrift für Germani stik 4 (1983), S. 184-195. Ders.; Die sprachsoziologischen Verhältnisse in Österreich - Vorläufige Er gebnisse einer Umfrage. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik 20 (1988), S. 71-81.
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