OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 4

die weitere kritische Bearbeitung. Während der technische Ablauf für den 1987/88 abgeschlossenen 1. Band noch händisch mit einer Menge von Abschreibvorgängen durchgeführt werden mußte, was die Gefahr von Fehlern einschließt, konnten die Arbeiten am danach begonnenen, nunmehr beendeten 2. Band bereits mit Idilfe eines Personalcomputers durchgeführt werden, der sowohl ein rationelleres Arbeiten ermöglicht als auch Fehlerquellen erheblich verringert. Als wichtigste, sehr zeitauf wendige Arbeitsgänge sind die folgenden vier zu werten: 1. die Überprüfung und Erweiterung des urkundlichen Belegmaterials: Sie geschieht für die Zeit bis 1200 mit Hilfe der an der Kommission für Mundartkunde und Namenforschung der österreichischen Akademie der Wissenschaften befindlichen, autopsierten Belegsammlungen für ein „Altdeutsches Namenbuch", den sogenanten „Neuen Ortsnamen-Förstemann'V ferner durch die vollständige Auswertung des „Urkundenbuches des Landes ob der Enns"^° sowie die vom Ober österreichischen Landesarchiv unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Siegfried Haider vorgenommene Autopsierung mehrerer dort befindlicher Urbare und die Einarbei tung weiterer dort gesammelter Belege.^^ 2. Die Überprüfung bzw. Feststellung der ortsüblichen dialektalen Aus sprache durch neuerliche oder erstmalige Erhebung für sämtliche Orte: Sie wurde für Band 1 1985 und 1986 und für Band 2 1988 an Ort und Stelle von Dr. Hermann Scheuringer mit Hilfe älterer ortsansässiger Gewährsleute in phonetischer Trans kription durchgeführt. 3. Die Erarbeitung der Etymologie auf Grund der historischen Belege und der Dialektform sowie die Erklärung der vom durchschnittlichen Schreibgebrauch abweichenden historischen Belege und teilweise der darauf beruhenden heutigen amtlichen Form, die sich meistens als hyperkorrekte Schreibungen auf Grund des dialektalen Zusammenfalls mehrerer, ursprünglich getrennter Lautungen oder als phonetische Direkt-anzeigungen, d. h. als möglichst buchstabengetreue Wiedergabe der schon früher üblichen dialektalen Aussprache, erweisen. 4. Die Zusammenstellung jener wissenschaftlichen Literatur, die einen brauchbaren Beitrag zur Erklärung des betreffenden Ortsnamens leistet, sowie jener Heimatbücher, die zu einzelnen Orten sachdienliche, das Namenverständnis fördernde Hinweise bieten. " An dieser Stelle möchten wir den Mitarbeiterinnen der Kommission, Frau Dr. Isolde Hausner und Frau Dr. Elisabeth Schuster, für mannigfaltige Hilfe und Unterstützung bestens danken. Inzwischen ist er schienen: Altdeutsches Namenbuch - Die Überlieferung der Ortsnamen in Österreich und Südtirol von den Anfängen bis 1200. Bearbeitet von 1. Hausner und E. Schuster. Lief. 1, Wien 1989. Urkundenbuch des Landes ob der Enns. 11. Bde., Wien 1852-1956. " Auch Univ.-Prof. Dr. Siegfried Haider sowie Dr. Georg Heilingsetzer vom Oberösterreichischen Lan desarchiv gilt unser Dank für mannigfaltige Unterstützung.

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