hei dera Fruajahrszeit da is' a Freid! O hohe Felsenwand... Bei dera Summerhitz, wo uns da Bugl schwitzt, die Sunn, die brennt so her, wird uns die Gurgl sperr. Wann uns recht dürsten tuat, muaß sein hübsch groß der Kruag, denn mit an Litergschirr glangts bei uns nia. Und is der Fierbst nu sehe, tuat's a nu halbwegs geh', mir San da net verzagt, wann's glei net sovü tragt, mia san mit wenger zfriedn - hei uns is eh oa Ding, weil mir mit unserm Leb'n eh alls ausgebn. Und dann im Winter erst, der Stoan is sakrisch gfrert, dö Stoana gfrerts so z'samm, daß recht sehe klinga toan. Do toan uns mir nix denga und toan ön Schlägel nehma und singan nu dazua in aller Fruah. Jahrhundertwende - Zeitenwende: die große Krise der Steinindustrie Zu Beginn unseres Jahrhunderts er lahmte allmählich die hektische Bautähgkeit, die alle Winkel des Kaiser reiches erfaßt hatte. Die Hochkonjunktur lief aus, und es kam zu einem drastischen Rückgang der Aufträge in den Stein brüchen. Zudem mußte man den Verlust des ungarischen Absatzgebietes be klagen. Die Einführung neuer Pflaster materialien wie Keramit, Basaltoid und Steinholz brachten der Granitstein industrie ebenfalls größere Einbußen. 1904 besaß die Firma Foschacher 400 ha Grundbesitz, 62 Häuser, 20 Stein brüche, 25 Brüche waren eingestellt oder im Aufbau begriffen. Mehr als 2.000 Ar beiter waren dort tätig. In Mauthausen und Umgebung arbeiteten in den Stein brüchen Anton Poschachers, Leopold Heindls, der Gemeinde Wien, der Familien Böck, Türke und Strasser zur selben Zeit an die 2.000 Steinarbeiter. Bald jedoch zogen dunkle Wolken am Horizont auf.® Der Steinarbeiterstreik im Jahre 1910 Im November 1909 erließ der K. u. K. Bezirkshauptmann von Perg Dr. Schusser einen Aufruf an die Steinar beiter von Perg, St. Georgen/Gusen (Langenstein), Schwertberg und Mauthausen. Hierin wurden bereits fix zugesagte Lohnerhöhungen der Stein bruchbesitzer rückgängig gemacht. Dr. Schusser wollte in seinem Aufruf die Steinarbeiter um Verständnis bitten und zur Ruhe anhalten. Sein Schreiben schloß mit der flehentlichen Bitte: „Gebe Gott, daß die Steinindustrie im Mühl viertel erhalten bleibt und daß die einshgen guten Zeiten für dieselbe und damit insbesondere auch für Euch wiederkehren mögen."^° Kurze Zeit ' Vgl. Ernst Gusenbauer, Walter Hofstätter u.a., Der harte Weg. Grünbach 1989, S. 233. Vgl. OÖLA: Präsidialakten der K. u. KL Statthalterei in Oö. Faszikel D, Sch. 112. Hier ist der gesamte Schriftwechsel der K. u. K. Bezirks hauptmannschaft Perg mit der K. u. K. Landesstatthalterei bzgl. der Streikbewegung in den Mühlviertler Steinbrüchen aufgezeichnet.
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