OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 4

Abtreiben eines „Waagrechten" mit Eisenkeilen. Foto: H. Kaar (Archiv der Fa. Poschacher) Der Verdienst der Steinbrucharbeiter war gewiß nicht überragend. So ver dienten im Jahre 1910 Ritzer und Aus macher in den Mauthausener Stein brüchen etwa 22 bis 24 Heller pro Stück, während Steinmetzen auf immerhin 32 bis 37 Heller pro Stück kamen. Dennoch waren die Steinarbeiter zutiefst mit ihrer Arbeit und den daraus resulherenden Mühen und Beschwernissen verbunden, wie das Mühlviertier Steinarbeiterlied augenscheinlich zeigt:® Im Steinbruch is a Leh'n Im Steinbruch is a Leb'n, kann's denn was Schener's geb'n, wann alls bei der Arbeit steht, sehe flott van Händn geht. Da haut a jeder zua schon zeitli in der Fruah, weil's gar so lustig ist, dös is ganz gwiß. O hohe Felsenwand, wirst packt mit starker Hand, und durch die Pulverskraft wernd d'Stoana ledig gmacht, wo unser Geld drin is, dös woaß a jeder gwiß, dös soll uns nia ausgeh', dann war's halt sehe. Und tuat das Fruajahr kehrn, da Stoan tuat leinö wem, da geht's uns wiederum guat, kriagn mia an frischn hAuat. Schon wieder mehr verdient, statt da Halbe a Liter drin - Überliefert aus den Steinbrüchen von Neuhaus/ Plöcking, in Mauthausen gesungen von Hans und Rudolf Rottinger.

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