OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 4

4- » .j- ■■ Der Bettelbergbruch im ]ahre 1989. ■t" - Foto: Ernst Gusenbauer Der Bettelbergbruch wurde 1906 von einem Wiener Pflastermeister gepachtet, und schließlich erwarb 1916 die Ge meinde Wien von der Firma Poschacher den Besitzd Der dritte Steinbruch von Bedeutung befand sich im Gemeindegebiet von Langenstein, der sogenannte Dirnbergerbruch. Arbeitsalltag in den Steinbrüchen Eine streng hierarchische Ordnung beherrschte die Arbeit in den Stein brüchen. Allen voran sorgte der „Bruchaufseher" für die strikte Ein haltung der Arbeitszeit und die Disziplin der Arbeiter. Die Steinmetzen waren für die Feinbearbeitung der Steine verant wortlich. Sie traten erst in Aktion, wenn es galt, aus den vorgeferhgten Steinen Stufen, Türportale, Grabsteine, Säulen mit Inschriften und spezielle Pflaster würfel anzufertigen. Die „Ausmacher", allesamt ange lernte Arbeiter, mußten aus den grob behauenen Steinen vorgefertigte Stücke für die Steinmetzen herstellen, also Zu bringerdienste leisten. Die wohl kör perlich beschwerlichste Arbeit hatten die „Würfelritzer" zu vollbringen. Ihnen oblag die Spaltung der großen aus dem Fels gesprengten Granitblöcke.^ Dies geschah anfangs mit Hülfe von Eisenkeilen, später wurden preßluftge triebene Bohrhämmer verwendet, die mit Vgl. Heimatbuch Mauthausen. Linz 1985, S. 8082. Vgl. Ernst Gusenbauer, Walter Hofstätter u, a., Der harte Weg. Grünbach 1989, S. 236.

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