OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 4

feäypt' J'A •'Ä,' J" Vierzehnspänniger (zwei Paar Ochsen und fünf Paar Pferde) Transport einer zur Papierherstellung benö tigten Rohwalze aus Granit. Foto: H. Kaar (Archiv Fa. Poschacher) und ihre Tragkraft für 150 bis 200 Tonnen Stein reichte. Als Kenn zeichnung trugen sie am Bug die Initialen A. P. Donauaufwärts schleppte der Dampfer Anton Poschacher die leeren Zillen nach Mauthausen zurück. Der alte ärarische Salzstadel fungierte dabei als Schiffswerft. Mit Pferdegespannen wurden die Granitsteine aus dem Stein bruch zum Schiffsanlegeplatz gebracht und dort von den Arbeitern auf die Groß zillen verladen. Das Kunsthistorische Museum, das Naturhistorische Museum, das Mu sikvereinsgebäude, das Parlamentsge bäude, das Rathaus, man zähle also nur die bedeutendsten Bauwerke der Ring straße auf, sie alle bergen Mühlviertler Granit in ihren Mauern.^ Im Jahre 1868 richtete der Juniorchef Architekt Ingenieur Anton Poschacher eine Wiener Kanzlei im flaus Margare thenstraße 30 ein. In dieser Zeit entstanden in der gesamten Donaumonarchie über 500 neue Aktiengesellschaften. Auch die Granitwerke Anton Poschachers brach ten dem Trend der Zeit folgend ihre Steinbrüche in die neu gegründete „Actiengesellschaft für Straßen- und Brückenbau Wien" ein. Der große Börsenkrach im Jahre 1873 verschuldete die Aktiengesellschaft schwer, und Poschacher gelang es nach einem langwierigen und zähen Prozeß, die elterlichen Steinbrüche zurückzu kaufen. Wenngleich Poschacher damals der größte Steinbruchbesitzer der Monarchie war, gab es zum Beispiel in Mauthausen auch noch andere Stein bruchunternehmer. Der Bürgermeister von Mauthausen Leopold fieindl, die Familien Strasser, Türke und Böck hatten hier kleinere Steinbrüche in ihrem Be sitz.^ Der größte Mauthausener Stein bruch war der Heinrichsbruch mit einer Breite von 300 Metern und einer Höhe von 80 Metern. ^ Peter Ratzenböck, Festschrift der Fa. Poschacher 1839-1989.150 Jahre bauen mit Naturstein, Linz 1989, S. 4-6. Vgl. Ernst Gusenbauer, Waller Hofstätter u. a., Der harte Weg. Grünbach 1989, S. 233.

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