OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 4

m Erdstall Kkinmollsberg. Die liebliche „Nischenkammer" istvon besonderer Schönheit. Die fünf Nischen geben der niedrigen Kammer geradezu ein sakrales Gepräge. Foto: Weichenberger und 1,7 Meter breite Kammer. Eine Ab zweigung führt durch eine Schlupfröhre zur Nischenkammer hinauf. Der tlofbesitzer, flerr Stadler, hat die Fortsetzung der Erdstallanlage auch unter dem betonierten Kellerboden ein Stück weit freigelegt. Man sieht, daß sich der Erdstall in nördlicher und westlicher Richtung noch weiter ausdehnen würde. Durch den Keller sind diese Abschnitte aber gestört. Bemerkungen Recht interessant ist auch der Fund eines bergmännischen Werkzeuges. Es lag im Einfüllmaterial des Schachtes. Auch einen bearbeiteten Stein, der wie das Bruchstück eines Wetzsteines aus sieht, fand fierr Stadler im Erdstall. Die Funde werden vom Besitzer verwahrt. Der Erdstall hatte ursprünglich eine größere Ausdehnung; beim Bau des Kel lers wurde ein Teil zerstört. Die erhaltene Anlage ist noch 14,3 Meter lang, und sie ist geprägt von den engen Schlupfröhren und den niedrigen Kammern. Besonders schön ist die sogenannte „Nischenkam mer", die man geradezu als „lieblich" be zeichnen könnte. Anhang des Verfassers Ich führe ein umfangreiches Ver zeichnis über die Erdställe von Ober österreich und bitte daher die Leser, mir ihnen bekannte Anlagen dieser Art mit zuteilen. Auch Sagen und Überlieferun gen von unterirdischen Gängen sind von Interesse.

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