hältnismäßig kleinen Zentralorten ein ziemlich differenziertes Arbeitsplatzangebot aufweisen, während große Betriebe gerade im ländlichen Raum eher zu Monostrukturen führen (wenig differenzierte Arbeitsplätze, angelernte Kräfte, Krisenanfälligkeit usw.). Außerdem braucht die Schaffung gewerblicher Arbeitsplätze viel weniger Aufwand an Kapital und Energie als die Förderung industrieller Arbeitsplätze. Die neue österreichische Gewerbeordnung von 1973 räumte den Betrieben die Möglichkeit der Ausübung von Nebenrechten in größerem Umfang ein als vor her. Dies erfolgte mit der Absicht, die nah- und kleinregionale Versorgung zu ver bessern. Tatsächlich geschah jedoch, daß die Zielgruppe, die kleinen Betriebe, diese Möglichkeit wegen fehlender organisatorischer Voraussetzungen nicht entspre chend ausschöpfen konnten, im Gegensatz zu den größeren, die damit noch stärkere Konkurrenten wurden und die Kleinbetriebe zum Teil auf den engsten lokalen Markt zurückdrängten. In diesem Zusammenhang wird noch einmal festgehalten, daß statistische Unterlagen über in einem Marktort vorhandene Dienste insofern nicht die volle Aus sagekraft besitzen, da im erhobenen Dienstekatalog nicht aufscheint, welche Größe, welche Angebotsqualität, welche Arbeitsplätze usw. ein Dienst bietet, das heißt, ob er dem von der Bevölkerung gewünschten oder erwarteten Standard auch wirklich entspricht. Auch im Rahmen der Raumordnung verlor Weyer, wie alle anderen Markt orte auch, an Zentralität und Bedeutung. Die Stellung als kleinregionaler Zentralort wird zwar theoretisch anerkannt und beschrieben, die praktischen Maßnahmen sichern diese Stellung aber nicht ab. Dazu ein Beispiel: Für Weyer und in allen Ent wicklungsprogrammen für kleinregionale Zentralorte wird die vorhandene Struktur samt Pendlerbewegungen mehr oder weniger offen oder stillschweigend zur Kenntnis genommen und akzeptiert. Es gibt in ganz Oberösterreich kein Konzept, das diese Umstände wenigstens hinterfragen würde, vom Versuch einer Änderung ganz abgesehen. Immer noch werden die Ballungsräume überproportional gefördert, früher zur Verdichtung und Vergrößerung, heute zur Sanierung der vielen aus der Entwicklung entstandenen Schäden und Probleme. Damit bleiben auch zuwenig Mittel für die peripheren Räume, die dadurch nicht attraktiver werden und weiter die jüngere Bevölkerung und eine ausgewogene soziale Schichtung verlieren. Daraus lassen sich folgende Kreisläufe verdeutlichen: einmal für den Bereich der qualitätsvollen Bedarfsdeckung zwischen Angebot und Nachfrage, dann für den Bereich Arbeitsplatz und Einkommen und damit auch in Verbindung Arbeitsplatz und Bedarfsdeckung, wobei die individuelle Mobilität für den einzelnen zwar Zeit beansprucht, aber (noch?) weitgehend kostenneutral ist (Preisdifferenzen, Verfügbar keit, Pendler- und Kfz-Pauschale usw.) In zwei Studien wurde nachgewiesen, daß eine Siedlungseinheit von 5.000 bis 6.000 Einwohnern für ein theoretisches, kreisförmiges Siedlungsgebilde mit einem Zentrum im Mittelpunkt (als Ideal einer Siedlung in bezug auf Wirtschafts und Gesellschaftsstruktur) eine Maximalgröße von 80 ha aufweisen darf unter Berücksichtigung des „Schwellenwertes" für bequeme Fußgängerentfernungen von
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