OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 4

O O 0^ /s <^ 0 ^ c7 O ^ O O o ^ o ö o <> O O ^ o o ^ < ^ O o NEUES SIEDLUNGSGEBIET Neues Siedlungsgebiet auf der Terrasse südöstlich des Ortskernes von Weyer. Mehr Flächenverhrauch durch Änderung der Parzellenform von schmallänglich auf quadratisch. Zur Geschichte von Weyer Das Gebiet von Weyer war ursprünglich keltisch besiedelt. (Enns: kelt. anesus, lat. anasus = heftig bewegen). Zur Zeit der Römer führte nachweislich entlang der Enns eine Straße vom Erzberg nach Lauriacum, wo sich eine Schildfabrik befand. Mit Beendigung der römischen Fierrschaft besiedelten Markomannen, Baju waren und auch Slawen das Ennstal. Zuerst wurde übrigens Gaflenz gegründet, das im Talboden höher liegt (und trockener), und erst nach der Trockenlegung des Talgrundes (Biber im Wappen von Weyer) erfolgte die (Neu-)Besiedelung des Raumes Weyer. Dieser Raum, im Grenzgebiet der Awarenmark und der Karantanischen Mark, gehörte im 11. Jh. kirchlich zum Bistum Freising, herrschaftlich zu den steirischen Ottokaren, nach deren Aussterben den Babenbergern. Teile besaß auch das Shft Garsten. Nach dem Ende der Babenbergerzeit bemächtigte sich Ottokar von Böhmen der flerzogtümer Österreich und Steiermark und bestätigte dem Shft Garsten den Besitz des gesamten Raumes Weyer (der übrigens nach den Ungarneinfällen geschlossen für das Herzogtum Österreich gesichert wurde). Das Shft Garsten errichtete Mitte des 13. Jh. eine Kirche mit mächhgem Wehrturm, 1259 geweiht durch den Passauer Bischof als „ecclesia St. Johannis in piscilla" (also Kirche Hl. Johannes zu „Weiher", Weyr, Weyer). Erst 13 71 erscheint der Name auch auf deutsch, 13 75 Markt Weyer (lat.), 1390 der Markt Weyer (auf deutsch), 1425 die Pfarre Weyer (auf deutsch, ohne rechtlich eine eigene Pfarre zu sein!).

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